»Während der letzten fünfundzwanzig Jahre habe ich an über 1000 Rettungseinsätzen in den Bergen teilgenommen. Ich habe viele negative Erlebnisse mit tragischem Ausgang gesehen. Durch Selbstverschulden – oder weil es das Schicksal so wollte.«
Kurt Lauber lebt und arbeitet dort, wo andere Urlaub
machen. Er ist Skilehrer, Bergführer und Bergretter und leitet seit 1995 die Hörnlihütte am…mehr»Während der letzten fünfundzwanzig Jahre habe ich an über 1000 Rettungseinsätzen in den Bergen teilgenommen. Ich habe viele negative Erlebnisse mit tragischem Ausgang gesehen. Durch Selbstverschulden – oder weil es das Schicksal so wollte.«
Kurt Lauber lebt und arbeitet dort, wo andere Urlaub machen. Er ist Skilehrer, Bergführer und Bergretter und leitet seit 1995 die Hörnlihütte am Matterhorn. Mit diesem Buch kann man ihn eine Saison lang begleiten, sowohl seine tägliche Arbeit als auch spektakuläre Rettungseinsätze verfolgen.
Die Saison dauert nur etwa drei Monate, von ca. Ende Juni bis September. Aber diese Zeit ist unglaublich intensiv, bedingt eine straffe Organisation und ganz viel persönlichen Einsatz. Wer realisiert schon, dass Wasserknappheit dort oben ein ganz großes Problem ist? Wie sorgfältig geplant werden muss, wenn für jegliche Transporte ein Hubschrauber nötig ist?
So erzählt Kurt Lauber von langen und anstrengenden Arbeitstagen, die durch eine ständige Rufbereitschaft noch verschärft werden.
»In einem durchschnittlichen Sommer ereignen sich alleine am Matterhorn an die vierzig Rettungseinsätze, etwa ein Drittel davon mit tödlichem Ausgang.«
Bei den Rettungseinsätzen merkt man deutlich, wie groß Laubers Routine und Erfahrung sind. Nicht wenige dieser Einsätze wären allerdings nicht nötig, würden sich viele Bergsteiger vernünftiger verhalten. Alleine mit Geschichten leichtsinniger Kletterer könnte der Autor scheinbar Bücher füllen. Kein Wunder, dass man ihm immer wieder den Ärger darüber anmerkt. Und natürlich muss er auch außerhalb der Hüttensaison Leben retten und in entsprechender Bereitschaft sein, ein Einsatz, der mit einem erheblichen Verlust an Freizeit und Privatleben einhergeht.
Mich hat sehr beeindruckt, was er alles zu berichten hat. Natürlich gibt es nicht nur Negatives. Lauber schildert auch Anekdoten und teilt schöne Erinnerungen, beispielsweise die ersten Touren mit seinem damals kleinen Sohn. Die große Liebe zu den Bergen, die Leidenschaft, mit der er seinen Beruf ausübt, wird dabei ganz deutlich. Ohne ginge es auch gar nicht.
Schnell geht nicht nur die Saison vorbei, schnell liest sich auch dieses Buch. Die Schilderungen sind überaus kurzweilig, die Art zu erzählen eine sehr persönliche. Wunderschöne und beeindruckende Fotos ergänzen alles perfekt.
Fazit: Ein sehr besonderes Leben hat Kurt Lauber sich ausgesucht. Ich habe sehr gerne darüber gelesen!