Einer der Ausgangspunkte für die Entwicklung der Psychoanalyse durch Sigmund Freud (1856-1939) war die Deutung von Träumen. Dabei "erwachte eines Tages die Neugierde, sich um jene Träume zu kümmern, die überhaupt niemals geträumt worden, die von Dichtern geschaffen werden", so Freud in der Einleitung zu dem vorliegenden Band. Mit der Analyse von Wilhelm Jensens in Pompeji angesiedelter erotisch-fantastischer Erzählung "Gradiva" ist ihm dabei der Prototyp psychoanalytischer Literaturdeutung gelungen, ein Komplementärstück zu seinem berühmte Essay "Das Unheimliche". Neben Freuds Text enthält der Band auch die Originalerzählung von Wilhelm Jensen (1837-1911).