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Die Lebenswege der Helden dieser Erzählungen könnten unterschiedlicher nicht sein, und doch fassen sie alle den einen Entschluss: Sie setzen ihrem Leben ein Ende. Der berühmte Bildhauer an der Seite seiner Traumfrau, der wohlhabende Vater der verstorbenen Tochter, die er im Antlitz einer jungen Unbekannten wiederfindet und der zerlumpte eigensinnige Nachhilfelehrer voller Liebe für die Frau eines Abgesandten, unter den Rädern einer Limousine. Sá-Carniero folgt den Gedanken seiner Protagonisten bis in deren letzte Obsession, er beobachtet die Winkelzüge ihrer Seelen mit unerbittlich scharfem…mehr

Produktbeschreibung
Die Lebenswege der Helden dieser Erzählungen könnten unterschiedlicher nicht sein, und doch fassen sie alle den einen Entschluss: Sie setzen ihrem Leben ein Ende. Der berühmte Bildhauer an der Seite seiner Traumfrau, der wohlhabende Vater der verstorbenen Tochter, die er im Antlitz einer jungen Unbekannten wiederfindet und der zerlumpte eigensinnige Nachhilfelehrer voller Liebe für die Frau eines Abgesandten, unter den Rädern einer Limousine. Sá-Carniero folgt den Gedanken seiner Protagonisten bis in deren letzte Obsession, er beobachtet die Winkelzüge ihrer Seelen mit unerbittlich scharfem Blick, und weicht ihnen auf ihrem Weg vom Höhepunkt der Karriere bis zum alles zerschmetternden Schicksalsschlag, vom Hochgefühl des Herzens bis zur tiefen Verstörung nicht von der Seite - bis auch der Leser nicht umhin kann, die Unausweichlichkeit der einzigen noch möglichen Handlung der Figur zu akzeptieren, dem Mord an sich selbst.
Autorenporträt
Sá-Carneiro, Mário de§§Mário de Sá-Carneiro, geboren 1890 in Lissabon, begründete gemeinsam mit seinem engen Freund Fernando Pessoa die literarische Moderne Portugals. Er veröffentlichte u.a. Gedichte, 1914 erschien sein bekanntestes Werk Lucidos Geständnis. Bei dem letzten seiner zahlreichen Aufenthalte in Paris beendete er 1916 sein Leben von eigener Hand.
Rezensionen
»Der Name Mário de Sá-Carneiro ist Fernando-Pessoa-Bewunderern vertraut. Er bezeichnet kein weiteres Heteronym Pessoas, wenn dieser auch mit seiner Aufspaltung in viele völlig gegensätzliche Dichter ursprünglich nur dem Dichterfreund Sá-Carneiro einen Streich spielen wollte. Sá-Carneiro, der zumeist in Paris lebte und sich als Dandy gerierte, war in seinem eigenen Werk, stark dem Fin de siècle mit seiner Dekadenz und Morbidität verpflichtet, Nietzsches Übermensch spukt in ihm ebenso wie Gides Immoralist. Die Frau wird verklärt oder (und) verachtet, Inzest und Suizid zählen zu bevorzugten Themen. Die Protagonisten der drei Erzählungen aus Der Wahnsinn enden ebenso durch Selbstmord wie ihr Autor, der im April 1916 in einem Pariser Grand-Hotel seinen Tod durch Strychnin als Spektakel für einen Freund inszenierte. Den Verlust des nun sechsundzwanzig Jahre alt gewordenen Freundes verwand Fernando Pessoa nie.« - Peter Hamm, SWR2, Juni 2016 Peter Hamm SWR 2 20160601