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Herfried Münkler beschreibt den Wandel vom klassischen Krieg zwischen Staaten zu neuen Kriegsformen, in denen substaatliche Akteure zu Herausforderern des früheren Kriegsmonopolisten Staat geworden sind. Mit diesem Wandel haben sich nicht nur die sicherheitspolitischen Arrangements verändert, sondern es haben auch die völkerrechtlichen Regelungen, die auf den klassischen Staatenkrieg bezogen waren, an Kraft verloren. An ihre Stelle ist eine Konfrontation von Konzeptionen des 'gerechten Krieges' mit solchen des 'heiligen Krieges' getreten.Als Schlüsselbegriffe dienen in Münklers Untersuchungen…mehr

Produktbeschreibung
Herfried Münkler beschreibt den Wandel vom klassischen Krieg zwischen Staaten zu neuen Kriegsformen, in denen substaatliche Akteure zu Herausforderern des früheren Kriegsmonopolisten Staat geworden sind. Mit diesem Wandel haben sich nicht nur die sicherheitspolitischen Arrangements verändert, sondern es haben auch die völkerrechtlichen Regelungen, die auf den klassischen Staatenkrieg bezogen waren, an Kraft verloren. An ihre Stelle ist eine Konfrontation von Konzeptionen des 'gerechten Krieges' mit solchen des 'heiligen Krieges' getreten.Als Schlüsselbegriffe dienen in Münklers Untersuchungen Symmetrie und Asymmetrie. In der symmetrischen Konfrontation, die über lange Zeit die europäische Kriegsgeschichte bestimmt hat, standen sich nicht nur gleichartige Gegner gegenüber, sondern diese konnten sich wechselseitig auch als Gleiche anerkennen. So wurde die Reziprozität zur Grundlage der Strategie wie des Kriegsrechts. Das ist in den neuen asymmetrischen Konfrontationen nicht der Fall. Hier steht die waffentechnologische Überlegenheit, insbesondere der USA, gegen neue Formen intensivierter Opferbereitschaft, die vom Partisanenkrieg bis zu den jüngsten Formen des Terrorismus reicht. In diesen veränderten Konfliktkonstellationen spielen auch die Medien eine neue Rolle: Die Chance einer neutralen Berichterstattung schwindet, und stattdessen werden zunehmend Bilder selbst zu Waffen. Sind in den neuen Kriegen die Medien an die Stelle des Rechts getreten, insofern sie über Berichte und Bilder den kriegführenden Parteien Legitimität zuweisen oder entziehen? Die Epoche der Massenheere ist vorbei - was wird an ihre Stelle treten? Die heroisierten Gesellschaften Europas haben sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts selbst zerstört, aber welche Chancen haben postheroische Gesellschaften, sich gegen die Herausforderung durch kleine heroische Gemeinschaften zu behaupten? Wie kann und soll die neue Sicherheitsarchitektur Europas aussehen?
Autorenporträt
Herfried Münkler, geb. 1951 in Friedberg/Hessen; Studium der Politikwissenschaft, Germanistik und Philosophie in Frankfurt am Main; 1981 Promotion zum Dr. phil., 1987 Habilitation. Seit 1992 Professur für Theorie der Politik an der Humboldt-Universität zu Berlin; Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften.
Rezensionen
'Münklers stilvoll geschriebene Sammlung von zwölf stark überarbeiteten und monografisch angepassten Aufsätzen über den Wandel des Krieges ist ein Musterbeispiel für einen hervorragend lesbaren, geistesgeschichtlichen und kriegshistorischen Kommentar über die Veränderung vom symmetrischen zwischenstaatlichen hinzu asymmetrischen Kriegen.'Soziologische Revue, Jg. 34 (2011), Markus Holzinger'Der 'Wandel des Krieges' bietet nicht nur eine überzeugende Analyse des heutigen Krieges (.). Überdies fließen viele Aspekte moderner Kriege ein, so der Terrorismus, die Medien und die Rolle der Zivilgesellschaft. Das Buch ruht auf tief reichenden historischen Fundamenten, was in diesem Umfang in der Politikwissenschaft Seltenheitswert besitzt.'politsche Bildung, 1/2014, Christian Stock