Die vorliegende Studie bietet einen Einblick in Robert Havemanns Sinneswandel auf dem Weg vom Staatsfunktionär und IM zum Dissidenten. Aus einem Treffbericht vom 19. Mai 1958 geht hervor, dass Havemann (GI „Leitz“) im Auftrag der Staatssicherheit mit westdeutschen Wissenschaftlern Kontakt aufnehmen sollte und für die Reise eine finanzielle Zuwendung erhielt. Unter Rückgriff auf die umfangreichen MfS-Unterlagen zum wohl bekanntesten DDR-Oppositionellen wird in drei separaten Abschnitten Havemanns politische Entwicklung, seine Zusammenarbeit mit kommunistischen Geheimdiensten und der Beginn der anschließenden „operativen Bearbeitung“ durch das MfS dargelegt. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den Jahren 1955–1963.