Diese Arbeit soll zeigen, wie Descartes' Unterscheidung zwischen res cogitans und res extensa, also zwischen "Bewusstsein" und "Außenwelt", durch die Phänomenologie unterlaufen und rückgängig gemacht werden soll. Diese Unterscheidung, die sogenannte Subjekt-Objekt-Spaltung, hat das Denken der Moderne entscheidend geprägt. Der Weg der Phänomenologie trägt immer weitere Schichten ab und führt schließlich von Descartes zu Derrida, der mit dem Kunstwort différance die Einheit aller Unterscheidungen, und nicht nur die zwischen Subjekt und Objekt, bezeichnet. Nebenbei kann hier geprüft werden, ob die Phänomenologie eine Methode ist, die in einer empirischen Wissenschaft wie der Religionswissenschaft angewendet werden kann, ob also so etwas wie "Religionsphänomenologie" überhaupt möglich ist.