Wahrnehmung von räumlichen Situationen ist neben funktionalen Aspekten von Qualitäten gekennzeichnet, die primär leiblich- sinnlich und somit größtenteils unbewusst erlebt werden. Der Untersuchung liegt die Auffassung zugrunde, dass das Erleben, ausgedrückt als Empfindungen, der Wahrnehmungs-Modus ist, dessen Qualitäten und Wirkungen in einer Raum herstellenden Profession wie der Landschaftsarchitektur aus dem Blickfeld geraten sind. Dies führt dazu, dass die Potentiale des kreativen Prozesses, nämlich aus der Komplexität von individuellen Empfindungen allgemeine Mitteilungsgehalte zu entwickeln, kaum bewusst sind. Es stellt sich eine Art von "Kreativitäts-Vergessenheit" ein. Sich der Ebenen des kreativen Weges, ihrer strukturellen Eigenschaften und den sich daraus entwickelnden Bedeutungen für den entwurflichen Ablauf bewusst zu werden, meint insbesondere eine Sensibilisierung für die Bedeutung der Empfindungsebene als "Empfindungsbilder". Am Untersuchungsbeispiel des Kritzels werden dialogische Möglichkeiten der Ebene von Empfindung und Rationalität als Basis des Entwurfsprozess aufgezeigt.