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Die vorliegende Untersuchung beschäftigt sich mit der politischen Führun- auswahl in der Bundesrepublik Deutschland. Der Grund, wieso sich der Verf- ser gerade für dieses Thema entschieden hat, ist ein sehr einfacher. Eigentlich könnte man sagen, der Grund ist ein Buch, und zwar Dietrich Herzogs Werk "Politische Karrieren - Selektion und Professionalisierung politischer Führun- gruppen" aus dem Jahr 1975. Dieser Meilenstein der Rekrutierungsforschung hat den Verfasser seit der ersten Lektüre nie wieder richtig losgelassen. Dies lag zum einen an dem interessanten Gedanken einer 'Karriere'. Wer…mehr

Produktbeschreibung
Die vorliegende Untersuchung beschäftigt sich mit der politischen Führun- auswahl in der Bundesrepublik Deutschland. Der Grund, wieso sich der Verf- ser gerade für dieses Thema entschieden hat, ist ein sehr einfacher. Eigentlich könnte man sagen, der Grund ist ein Buch, und zwar Dietrich Herzogs Werk "Politische Karrieren - Selektion und Professionalisierung politischer Führun- gruppen" aus dem Jahr 1975. Dieser Meilenstein der Rekrutierungsforschung hat den Verfasser seit der ersten Lektüre nie wieder richtig losgelassen. Dies lag zum einen an dem interessanten Gedanken einer 'Karriere'. Wer träumt nicht von der eigenen Karriere oder bewundert Menschen, die - wie es so schön heißt - 'K- riere gemacht' haben. Zum anderen könnte man einen gewissen Periodeneffekt anführen. Die Themenauswahl fiel in eine Zeit, in der es an Beispielen un- wöhnlicher politischer Karrieren nicht zu mangeln schien. Von publizistischer Seite wurde gerade in der Zeit eine Häufung außergewöhnlicher Karriereverläufe konstatiert, als es 1998 zur Bildung der ersten rot-grünen Regierungskoalition kam. Wer dachte in dieser Zeit nicht sofort bei dem Begriff Karriere an einem am Kanzleramt rüttelnden Niedersachsen, der schließlich sein persönliches K- riereziel erreichen konnte? Oder an einen Taxi fahrenden Schulabbrecher und ehemaligen Steinewerfer, der im Laufe seines politischen Wirkens zum beli- testen deutschen Politiker wurde? Hier schließt sich der gedankliche Kreis. Wer politische Karrieren als 'ungewöhnlich' etikettiert, der wird sich selbst dabei ertappen, dass er in seinem Kopf ein Bild augenscheinlich gewöhnlicher Karr- ren hat.
Autorenporträt
Dr. Andreas K. Gruber ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur für Politikwissenschaft, insb. Politische Systeme an der Fakultät Sozial- und Wirtschaftswissenschaften der Otto-Friedrich-Universität Bamberg.