Die Kunstunternehmungen König Ludwigs I. von Bayern (1786 - 1868) fanden ihr Hauptwerk in der Walhalla. Erbaut wurde sie durch Leopold von Klenze in planvoller Nachbarschaft zur ehemaligen Freien Reichsstadt Regensburg. Das bedeutendste deutsche Nationaldenkmal bildet mit der alten Kulturlandschaft an der Donau eine Einheit. Sie wird durch dieses Buch erstmals als europäischer Modellfall in der großen künstlerischen und geistigen Umwälzung des 19. Jahrhunderts gedeutet. Der Ansatz ist gattungs- und grenzüberschreitend. Architektur, Gartenkunst, Plastik und Malerei erhalten in den Kategorien Denkmallandschaft und Bildungsreise eine neue Deutungsgrundlage. Griechenland, Italien, Frankreich und besonders England, aber auch die USA und der Orient stecken den kunstgeschichtlichen Rahmen ab. Der zeitliche Bogen spannt sich vom 18. Jahrhundert bis zum Jugendstil. Den epochalen Rang des bayerischen Beispiels erhellen breit angelegte Vergleiche aus dem Werk verschiedener Künstler. Die Kunst Bayerns rückt in eine neue Dimension. Jörg Traeger ist seit 1976 Lehrstuhlinhaber für Kunstgeschichte an der Universität Regensburg. Er veröffentlichte zahlreiche Untersuchungen zur europäischen Kunstgeschichte mit Schwerpunkten in Mittelalter, Renaissance und romantischer Epoche.