Für Epikur (341-270 v. Chr.) ist die Suche nach dem Glück stets verbunden mit dem Begriff der Lust. Im Verständnis des großen griechischen Philosophen meint dieses Schlüsselwort jedoch nicht den hingebungsvollen oder sogar ausschweifenden Genuss eines in jeder Hinsicht erregenden, köstlichen Lebensaugenblicks: Epikur zielt mit ihm in seinen klugen ethischen Maximen und Lehrsätzen auf einen dauerhaft gelassenen, friedvollen Gemütszustand der Seelenruhe und der Freiheit von allem Schmerz. Und allein diese epikureische Form der Lust ist es, die das Erreichen des wahren Glücks überhaupt erst möglich macht.