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Unglaubliche Berichte kursieren über den zerstreuten Professor von Katastroff, der seinen Mitmenschen eigentlich immer nur helfen will. Doch stets führen seine weisen Unternehmungen zu Katastrophen, die selbst den treuen Kater Attila überfordern, aber dem Leser Vergnügen bereiten.

Produktbeschreibung
Unglaubliche Berichte kursieren über den zerstreuten Professor von Katastroff, der seinen Mitmenschen eigentlich immer nur helfen will. Doch stets führen seine weisen Unternehmungen zu Katastrophen, die selbst den treuen Kater Attila überfordern, aber dem Leser Vergnügen bereiten.
Autorenporträt
John Saxby, geboren 1925, war Pilot, Anwalt und Geschäftsmann, bevor er die Geschichten über Eduard Speck für seine Enkel schrieb. Als Erstes wurden sie von der BBC im Rundfunk ausgestrahlt.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 04.11.1997

Vorsicht, Professor!
Die Welt ist tückisch und der Alltag ein Abenteuer

Der weise Professor von Katastroff aus Heidelberg und sein Kater Attila müssen durch ein paar harte Prüfungen. Wie soll man sich die Brille von einem Optiker richten lassen, der selbst kaum sehen kann? Und um eine Kuh, die eine zarte Seele hat, aus dem Garten zu schieben, nein: zu locken, muß man sich schon etwas einfallen lassen. Aber die Welt des Professors wird noch von viel eigentümlicheren Lebewesen heimgesucht. Die Mixtur ist dabei sehr britisch. Kein bißchen exotisch, aber das Vertrauteste wirkt ziemlich überraschend.

Richtig weise kann man den Professor nicht nennen. Er zieht kleinere Katastrophen an wie ein Honigtopf Wespen. Leicht weltfremd, aber unverdrossen steht er sie durch. Findet man ihn sympathisch? Das schon, aber mit einem guten Schuß Schadenfreude. Denn genaugenommen ist er "vertrottelt, vergeßlich, geistesabwesend", so steht es etwas grob gleich am Anfang. Wie Professoren im wirklichen Leben halt sind, nur nicht so unverdrossen. Im wirklichen Leben gibt es allerdings keine unglaublich arrogante Kaminsimsuhr, die sogar so überheblich ist, daß sie irgendwann einmal eine Uhr aus ihrer Tasche zieht. Man wartet förmlich darauf, daß dieser Hochmut vor dem Fall kommt. Er kommt. Und einen Kater, der sich zur Siesta am liebsten pelzmützengleich auf einen Professorenkopf legt, kennen wir auch nicht. Auch keinen in politischer Ökonomie bewanderten Fischreiher. Kurz: eigentlich ist hier niemand und gar nichts aus dem wirklichen Leben, auch der Professor nicht. Seit seiner Pensionierung betreibt er übrigens Philosophie nur mehr im Rückblick.

Obwohl andererseits, wenn man die vielen Illustrationen von Bernd Pfarr ansieht, diese Gummilinsenperspektiven und gummibärchenhaft gefärbten Comicpersonen, dann kann man schon denken, daß alles, was hier so passiert, im wirklichen Leben vorkommt. Natürlich in einem anderen wirklichen Leben. Das ganze Personal der Geschichten entstammt der zeitlos-viktorianischen Comicwelt. Dafür sind die Texte ganz schön lang. Aber John Saxby hält mit dieser britannischen Gemütsergötzung geschickt die Balance zwischen Alltäglichem und Wunderbarem. Das eine wie das andere ist mal freundlich, meist aber eher tückisch. Dieser Band wird die entzücken, denen die Phantasie zuweilen schon bei einer kleinen Drehung des Kopfes zu schnurren beginnt. Dagegen läßt man gern einen Professor ankämpfen, der Don Quijote und Sancho Pansa in einem ist. Sybil Gräfin Schönfeldt hat mit etwas rauhem Zugriff übersetzt, manchmal auch zauberhaft locker. Ein Buch zum Vorlesen; zum Beispiel dann, wenn man gerade Ziegenpeter gehabt hat und eigentlich schon wieder ganz gesund ist, aber das Fieber noch ein bißchen nachklingt. WILFRIED VON BREDOW

John Saxby: "Der weise Professor von Katastroff und sein Kater Attila". Mit Bildern von Bernd Pfarr. Carl Hanser Verlag, München 1997. 95 S., geb., 24,80 DM. Ab 9 J.

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