Reformation, Bauernkrieg, Magellans Weltumseglung - in bewegter Zeit schuf der Kartograph Gerhard Mercator eine Darstellung von der Welt, die bis heute sowohl in der Seefahrt als auch bei der NASA verwendet wird. Als Martin Luther der Reformation den entscheidenden Impuls gab, war Mercator fünf Jahre alt, er war zehn, als die Überlebenden der von Magellan begonnenen ersten Weltumseglung nach Sevilla zurückkehrten. 1544 wurde er von der Inquisition der »Lutherei« beschuldigt und als Ketzer in Kerkerhaft genommen, zehn Jahre später rief ihn Kaiser Karl V. nach Brüssel. Nicholas Crane erzählt vom Leben dieses Mannes, der durch Hunger, Not und Elend ging, der verfolgt wurde und schließlich doch zu höchstem Ruhm gelangte. Geboren 1512 in Flandern als Sohn eines Schusters, revolutionierte Gerhard Mercator die Kartographie. Als er 1594 in Duisburg starb, galt er als der »Prinz der modernen Geographen«.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Ein "anschauliches und reisefreudiges Buch" erblickt Rezensent Nico Bleutge in Nicholas Cranes Biografie des humanistischen Kartografen Gerhard Mercator. Bleutge zeichnet Mercators Leben nach, berichtet über seine humanistische Bildung und seine Reisen und würdigt seine Erfindung einer verlässlichen, nach wie vor gültigen Methode, die Erde zweidimensional darzustellen. Für den renommierten Reiseschriftsteller, Sammler von Karten und studierten Geografen Crane ist Bleutge voll des Lobs. Mit seinen Sätzen rege Crane Auge und Einbildungskraft des Lesers an. "So wie Mercator die öden Meere seiner Karten mit Schiffen und Seeungeheuern belebte", befindet Bleutge, "übersetzt Crane ihre Sprache in farbige Geschichten." Zudem verstehe es Crane, Mercators Leben anschaulich mit den Zeitläuften zu verschlingen. Die Kartografie habe die Wahrnehmung der Welt verändert und ihren Teil zur Neuorientierung beigetragen, die Reformation und Humanismus markierten.
© Perlentaucher Medien GmbH
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