Haarsträubend komisch, auf erschreckende Weise prophetisch und zugleich schneidend realistisch, ein Feuerwerk der Phantasie und sokratischen Weltweisheit: Als hätten Stanislaw Lem, P. G. Wodehouse, Arno Schmidt und Wolf Haas zusammen einen Roman geschrieben.
Nein, eigentlich wollte sich Julia Bacharach gerade gar nicht verlieben. Nicht in einer fast leeren Hotelbar in diesen Umständen (draußen ist gerade Lockdown und wegen einer Epidemie kommen nur die wenigen herein, die immun sind) und erst recht nicht in einen Typen wie Bodo von Unruh. Aber sie ist unvoreingenommen und neugierig und er reist für ein Magazin um die ganze Welt und recherchiert Geschichten, die bewusstseinserweiternder wirken als die besten Drogen - z.B. zu einem sagenumwobenen, mit völlig neuartigen Geschmackssensationen aufwartenden Restaurant, in das man nur auf Einladung kommt - und nachdem man vertraglich versichert hat, blind den Anweisungen des Personals zu folgen, egal was passiert. Über eine jahrzehntelang vergessen Stadt in Sibirien, die rein kybernetisch gesteuert wird, und in der ausschließlich die für das Gemeinwohl besten Entscheidungen getroffen werden. Über Nachfahren der Münchner Räterepublik, die ihre anarchistischen Ideale im brasilianischen Dschungel leben und und und.
Mit der Zeit bemerkt Julia, dass mit Bodo irgendetwas nicht stimmt. Durch seine grandiosen Geschichten gelingt es ihm aber immer wieder, sie in seinen Bann zu ziehen.
Ein Roman über die Kraft des Erzählens, Fakt und Fiktion, über echte Schlaraffenländer und falsche Paradiese, über die Liebe und über den Tod, der uns am Ende alle erwartet.
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Nein, eigentlich wollte sich Julia Bacharach gerade gar nicht verlieben. Nicht in einer fast leeren Hotelbar in diesen Umständen (draußen ist gerade Lockdown und wegen einer Epidemie kommen nur die wenigen herein, die immun sind) und erst recht nicht in einen Typen wie Bodo von Unruh. Aber sie ist unvoreingenommen und neugierig und er reist für ein Magazin um die ganze Welt und recherchiert Geschichten, die bewusstseinserweiternder wirken als die besten Drogen - z.B. zu einem sagenumwobenen, mit völlig neuartigen Geschmackssensationen aufwartenden Restaurant, in das man nur auf Einladung kommt - und nachdem man vertraglich versichert hat, blind den Anweisungen des Personals zu folgen, egal was passiert. Über eine jahrzehntelang vergessen Stadt in Sibirien, die rein kybernetisch gesteuert wird, und in der ausschließlich die für das Gemeinwohl besten Entscheidungen getroffen werden. Über Nachfahren der Münchner Räterepublik, die ihre anarchistischen Ideale im brasilianischen Dschungel leben und und und.
Mit der Zeit bemerkt Julia, dass mit Bodo irgendetwas nicht stimmt. Durch seine grandiosen Geschichten gelingt es ihm aber immer wieder, sie in seinen Bann zu ziehen.
Ein Roman über die Kraft des Erzählens, Fakt und Fiktion, über echte Schlaraffenländer und falsche Paradiese, über die Liebe und über den Tod, der uns am Ende alle erwartet.
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Rezensent Thilo Adam ist beeindruckt von diesem Roman des Welt-Korrespondenten Hannes Stein. Er führt uns in ein Amerika der nahen Zukunft, jedoch spielt ein schon für heutige Verhältnisse etwas altmodischer Reporter die Hauptrolle, lesen wir. Der erzählt die unwahrscheinlichsten Geschichten, darunter eine über einen Indianerstamm, der als einziger den 45. Präsidenten der USA (Ähnlichkeiten mit Trump scheinen nicht zufällig) noch in Ehren hält, während ihn der Rest der Bevölkerung aus dem Gedächtnis zu tilgen versucht. Warum? Weil er ein Loser ist, der die Wahl verloren hat. Klingt plausibel, nicht? Läuft in der Wirklichkeit aber anders. Bei dem Gedanken muss der Rezensent ganz schön schlucken.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Laut Rezensentin Julia Hubernagel wäre es dem Buch von Hannes Stein gut bekommen, hätte sich der Autor für ein Genre entschieden, anstatt Roman, Essay, Reportage, Fantastik und Märchen miteinander zu kreuzen. So aber werden die Reisen des Münchausen-Reporters im Text für die Rezensentin schnell zur anstrengenden Pflichtübung, zumal der "großspurige" Erzähler ein rabenschwarzes Frauenbild an den Tag lege, und der Autor sich allzu ausgiebig mit Altmännerfantasien befasst. Auch sprachlich wirkt das Ganze auf Hubernagel vorgestrig.
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Erzählt wird hier ums Überleben und für das Begehren, märchenhaft und leidenschaftlich. "Der Weltreporter" ist das eskapistische Ticket nach Phantasia, die literarische Hoffnung auf eine bessere Welt. Jan Drees Deutschlandfunk 20210224