Die Studie verknüpft eine sportsoziologische mit einer globalisierungstheoretischenThese.Die sportsoziologische These lautet, dass nicht primär Athleten und Sportler, nicht Funktionäre und Organisatoren, sondern die unablässigen Kommentare von Journalisten und anderen Beobachtern für die Entstehung des modernen Sports verantwortlichwaren. Im Begriff 'Weltsport' steckt die These, dass die Globalisierungsdynamik des modernen Sports auf der Fähigkeit beruht, einen eigenen Möglichkeitshorizont und in diesem Sinne eine eigene Welt zu entwerfen, die auf die Systemgenese selbst zurückwirkt.Die Studie…mehr
Die Studie verknüpft eine sportsoziologische mit einer globalisierungstheoretischenThese.Die sportsoziologische These lautet, dass nicht primär Athleten und Sportler, nicht Funktionäre und Organisatoren, sondern die unablässigen Kommentare von Journalisten und anderen Beobachtern für die Entstehung des modernen Sports verantwortlichwaren. Im Begriff 'Weltsport' steckt die These, dass die Globalisierungsdynamik des modernen Sports auf der Fähigkeit beruht, einen eigenen Möglichkeitshorizont und in diesem Sinne eine eigene Welt zu entwerfen, die auf die Systemgenese selbst zurückwirkt.Die Studie zeigt an der frühen Geschichte des modernen Sports, vor allem des amerikanischen Baseballs und des britischen Fußballs, wie sich dieses weltprojektive Vermögen aus dem Geist des Beobachtens im späten 19. Jahrhundert entwickelte und zur Bildung jener modernenStrukturen beitrug, die im wesentlichen bis heute Bestand haben. Diese zweite, phänomenologische These begründet zugleich den globalisierungstheoretischen Anspruch der Studie, die sie sich Globalisierungnicht nur als raumübergreifende Vernetzung, nicht nur als zunehmendes Bewusstsein einer gemeinsamen Welt und auch nicht primär als ökonomischen Prozess, sondern als Summe von 'Globalisierungen' gesellschaftlicher Teilsysteme vorstellt, die sich nicht primär auf Handeln, sondern auf Beobachten stützen. So abstrakt gefasst, ist sie auf Welt-Politik, Welt-Wirtschaft, Welt-Wissenschaft, Welt-Religion, Welt-Kunst etc. übertragbar und könnte zu vielfältigen historisch vergleichendenStudien der Globalisierungsdynamiken unterschiedlicher Teilsysteme anregen.Mit diesen Argumenten und ihrer empirischen Illustration an der Geschichte des modernen Sports will die Arbeit sowohl zur weltgesellschaftstheoretischen Neubeschreibung vorhandener Forschung als auch zur Überführung der soziologischen Welt-gesellschaftstheorie in Forschung beitragen.Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
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Autorenporträt
Tobias Werron. Studium der Rechtswissenschaften in Heidelberg und Berlin, von Oktober 2003 bis August 2006 im Bielefelder Graduiertenkolleg 'Weltbegriffe und globale Strukturmuster'. Von September 2006 bis März 2009 Assistent am Soziologischen Seminar in Luzern, seit April 2009 Akademischer Rat a.Z. an der soziologischen Fakultät der Universität Bielefeld. - Forschungs- und Interessenschwerpunkte: Soziologische Theorie, Theorieder Weltgesellschaft und Globalisierungsforschung, Mediensoziologie und Sportsoziologie - Publikationen u.a.: 'Publika. Zur Globalisierungsdynamik von Funk-tionssystemen', Soziale Systeme 13 (2007); Weltereignisse. Theoretische und empirische Perspektiven, hrsg. gemeinsam mit Stefan Nacke und René Unkelbach, Wiesbaden 2008; in diesem Band: ''World Series'. Zur historische Genese eines Weltereignisses'; 'Der Weltsport und seine Medien', in: Felix Axster u. a.: Mediale Codierungen des Sports, München:2009.
Inhaltsangabe
1 Einleitung1.1 Thesen und Aufbau der Arbeit1.2 Zur globalen Prominenz des Sports: Ausgangsfragen2 Der Weltsport und sein Publikum I: Zur Autonomie des modernen Sports2.1 'Weltsport': Skizze des Begriffes2.2 i. Publikum (Vergleichshorizont92.3 ii. Wettkampfbetrieb (Vergleichsereignisse)2.4 iii. Regelvereinheitlichung (Leistungsbedingungen)2.5 Verselbständigung im Horizont des Publikums: Interne Dynamiken2.6 Verselbständigung im Horizont des Publikums: Umweltbeziehungen3 Der Weltsport und sein Publikum II: Zur Ausdifferenzierung des modernen Sports3.1 Heuristische Vorbemerkungen3.2 Sport und Medien ii: These3.3 Vorentwicklungen3.4 Ausdifferenzierung - am Beispiel von Fußball und Baseball3.5 Zu einigen blinden Flecken sporthistorischer Forschung4 Schluss4.1 Theorien des modernen Sports - im Horizont des Publikums4.2 Zur globalen Prominenz des Sports: Schlussthesen4.3 Ausblick: Zur Globalisierungsdynamik von Funktionssystemen
1 Einleitung1.1 Thesen und Aufbau der Arbeit1.2 Zur globalen Prominenz des Sports: Ausgangsfragen2 Der Weltsport und sein Publikum I: Zur Autonomie des modernen Sports2.1 'Weltsport': Skizze des Begriffes2.2 i. Publikum (Vergleichshorizont92.3 ii. Wettkampfbetrieb (Vergleichsereignisse)2.4 iii. Regelvereinheitlichung (Leistungsbedingungen)2.5 Verselbständigung im Horizont des Publikums: Interne Dynamiken2.6 Verselbständigung im Horizont des Publikums: Umweltbeziehungen3 Der Weltsport und sein Publikum II: Zur Ausdifferenzierung des modernen Sports3.1 Heuristische Vorbemerkungen3.2 Sport und Medien ii: These3.3 Vorentwicklungen3.4 Ausdifferenzierung - am Beispiel von Fußball und Baseball3.5 Zu einigen blinden Flecken sporthistorischer Forschung4 Schluss4.1 Theorien des modernen Sports - im Horizont des Publikums4.2 Zur globalen Prominenz des Sports: Schlussthesen4.3 Ausblick: Zur Globalisierungsdynamik von Funktionssystemen
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