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Dass die Würde des Menschen unantastbar sei, steht in Artikel 1 des Grundgesetzes. Wie aber viele Diskussionen der letzten Jahre belegen, sind damit keineswegs alle Fragen beantwortet. Muss denn nicht dieses Fundament unserer Verfassung und unserer moralischen Orientierungen selbst begründet werden? Wie weit reicht die Menschenwürde - auch bis zu menschlichen Stammzellen wenige Tage nach der Befruchtung? Haben nicht auch Tiere eine Würde? Gibt es nicht doch Fälle, in denen die Menschenwürde zurückstehen muss hinter anderen Werten, etwa denen der Selbstbestimmung und der Sicherheit? Die…mehr

Produktbeschreibung
Dass die Würde des Menschen unantastbar sei, steht in Artikel 1 des Grundgesetzes. Wie aber viele Diskussionen der letzten Jahre belegen, sind damit keineswegs alle Fragen beantwortet. Muss denn nicht dieses Fundament unserer Verfassung und unserer moralischen Orientierungen selbst begründet werden? Wie weit reicht die Menschenwürde - auch bis zu menschlichen Stammzellen wenige Tage nach der Befruchtung? Haben nicht auch Tiere eine Würde? Gibt es nicht doch Fälle, in denen die Menschenwürde zurückstehen muss hinter anderen Werten, etwa denen der Selbstbestimmung und der Sicherheit? Die Vielfalt der Werte erfordert oft Abwägungsprozesse, während die Menschenwürde als absolutes Prinzip gilt, das sich nicht mit anderen verrechnen lässt. Oder ist Würde doch nur ein Wert unter anderen? Schließlich stellt sich die Frage, ob das Prinzip der Menschenwürde Allgemeingültigkeit besitzt oder charakteristisch ist nur für unsere westliche, aus dem Christentum hervorgegangene Zivilisation. Das sind einige der Probleme, die prominente Philosophen, Theologen, Sozialethiker und Juristen in diesem Sammelband erörtern.
Autorenporträt
Christian Thies, geboren 1959, Studium der Philosophie, Geschichte und Erziehungswissenschaft in Hamburg und Berlin, Promotion mit einem Vergleich von Theodor W. Adorno und Arnold Gehlen (Die Krise des Individuums, 1997), Unterrichtstätigkeit in Schule, politischer Bildung und Fachhochschule, 1996 bis 1998 Post-Doktorand im Graduierten-Kolleg "Ästhetische Bildung" an der Universität Hamburg, seit 1995 an der Universität Rostock, zunächst als Lehrbeauftragter für die Lehrerweiterbildung, seit 1999 als wissenschaftlicher Assistent für praktische Philosophie.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

"Fabelhaft interessant" und klug durchargumentiert findet Rezensent Jens Jessen diesen Band mit Aufsätzen zum Thema Menschenwürde. Die Fülle der theoretischen Ansätze, mit Hilfe derer das Thema in den einzelnen Texten durchdekliniert wird, teilt der Rezensent grob in drei Gruppen auf. Die erste Gruppe entwickle ihre Gedanken "kantisch" oder "kantnah". Soweit es sich bei den Autoren um Theologen handle, führen sie dabei ihr Konzept der Menschenwürde auf die Gottesähnlichkeit des Menschen zurück. Eine andere Gruppe versuche, die Menschenwürde zur Legitimationsgrundlage unseres Rechtssystems zu entwickeln. Für Gruppe drei muss Menschenwürde in Form von "konkreten menschenwürdigen Zuständen" erreicht werden. Insgesamt lehrt Jessen der Band, dass das Konzept der Menschenwürde ebenso hochbestreitbar wie unmittelbar einleuchtend ist, weshalb er sich angesichts der Komplexität des entstandenen Bildes vor den versammelten Denkern und Gedanken dieses Bandes verneigt.

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