Im Zuge der Dekolonisierung kamen West-Papua und seine Bewohner im Jahr 1962 ungewollt unter die Herrschaft der Republik Indonesien. Begünstigt durch den globalen Wettbewerb um Einflusssphären im Kalten Krieg konnte Indonesien seine nationalistischen und ökonomischen Interessen am Ostrand seines Territoriums ungehindert verfolgen. Seither kämpfen die Papua auf unterschiedlichen Wegen für ihr Selbstbestimmungsrecht. Durch die erhebliche Militarisierung der Region und die Missachtung von nationalen wie internationalen politischen Abkommen geschehen in West-Papua bis heute massive Menschenrechtsverletzungen. Hierzu zählen Einschüchterungen, Verhaftungen und Ermordungen von politischen Aktivisten oder für Landrechte eintretende Kleinbauern. Darüber hinaus hat das staatliche Umsiedelungsprogramm (Transmigrasi-Programm) unter Präsident Suharto dazu geführt, dass die indigenen Papua heute eine Minderheit im eigenen Land geworden sind. Trotz alledem findet die Situation in West-Papua bisheute nur geringe internationale Aufmerksamkeit. Dies ist auch darin begründet, dass für die westlichen Staaten die ökonomischen und sicherheitspolitischen Beziehungen zu Indonesien von größerem Interesse sind als die lautstarke Thematisierung der Menschenrechtsverletzungen und die nachdrückliche Unterstützung der lokalen Friedensinitiativen in West-Papua.
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