Der Sammelband widmet sich zentralen Themen der Geschichte des Ostseeraumes im 17.Jahrhundert. Der Eintritt Schwedens in den Dreissigjährigen Krieg offenbarte seine besonderen territorialpolitischen Interessen. Stralsund verhalf Schweden dazu, im Reich Fuss zu fassen. Mit dem Friedensschluss von Münster und Osnabrück wurde der Kampf um das "dominium maris Balitici" zugunsten der nunmehrigen Grossmacht Schweden entschieden. Es werden in den Beiträgen vor allem die machtpolitischen, wirtschaftlichen sowie kulturell-geistigen Entwicklungen in den von Schweden beherrschten Gebieten rings um die Ostsee beschrieben. Die Einrichtung spezifischer Herrschaftseinrichtungen in den neuen schwedischen, wie die Tribunalgerichtsbarkeit für die schwedischen Gebiete im Reich oder der Aufbau und die Funktion schwedischer Verwaltung in Pommern sind thematisiert. Eindrucksvoll ist das gut funktionierende Informationssystem im schwedischen Herrschaftsbereich, das ein Merkmal für eine moderne Verwaltung war. Die Belastungen des Militärstaates Schwedens haben entscheidende Auswirkungen auf seine Herrschaftspraxis im Ostseeraum. Die Anstrengungen zum Wiederaufbau einer normal funktionierenden Landwirtschaft wie eines florierenden Handel werden am Beispiel Schwedisch-Pommerns verdeutlicht. Das Interesse des schwedischen Staates daran wurde über seine fiskalischen Forderungen an die Stände in den besetzten neuen Provinzen deutlich. Der Sammelband ist eine Dokumentation einer im November 1998 in der Hansestadt Stralsund abgehaltenen internationalen wissenschaftlichen Tagung, die gemeinsam vom Historischen Institut der Ernst-Moritz-Amdt-Universität Greifswalds, Lehrstuhl für Geschichte des Mittelalters/Hansegeschichte und dem Stadtarchiv der Hansestadt Stralsund durchgeführt worden ist und die Förderung durch die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung, Essen erfahren hat.