Jeder kennt das Gefühl etwas so richtig "satt zu haben". Dieser Zustand, der mit Unlust, Unruhe, Ärger und Widerwillen gegenüber der auszuführenden Handlung einhergeht, wird als psychische Sättigung bezeichnet und in Arbeitspsychologie als negative psychische Fehlbeanspruchungsfolge definiert. Es wird angenommen, dass die vielfache Wiederholung einer Handlung Voraussetzung zur Sättigungsentstehung ist. Experimentelle Befunde zu dieser Aussage gibt es bisher kaum. Zunächst werden verschiedene theoretische Konzepte zur Entwicklung psychischer Sättigung erläutert. Anschließend wird eine experimentelle Laborstudie beschrieben bei der 52 Probanden hoch oder niedrig repetitive Aufgaben für 3,5 Stunden an einem Fließband bearbeiteten. Psychische Sättigung wurde über verschiedene subjektive, verhaltensbezogene und physiologische Variablen operationalisiert. Ein Einfluss des objektiven Handlungswiederholungsgrades auf die Entwicklung psychischer Sättigung konnte nicht bestätigt werden. Als Ursachen werden der subjektiv wahrgenommene Handlungswiederholungsgrad, versteckte Pausen, Geschlechtseffekte und der Einsatz von Strategien zur Aufgabenbewältigung diskutiert.