Wer den Frieden will, muss sich mit dem Wesen des Krieges auseinandersetzen. Nicht zuletzt deswegen ist der Krieg Thema philosophischen Denkens. Wo hat der Krieg seinen Ursprung? In welchem Verhältnis stehen Krieg, Staat und Politik zueinander? Auch ist nach deren Stellenwert im Leben des Menschen zu fragen. Die These des Autors "Krieg als 'mögliche Unmöglichkeit'" ergibt sich aus seiner Diskussion von Kraft, Gewalt und Macht, einer Analyse des Verhältnisses von Zwietracht und Eros sowie der Unterscheidung zwischen "Kampf als dem Vater aller Dinge" (Heraklit) und Krieg. Der Nachweis der Grenzen jeder Instrumentalisierung des Krieges (Clausewitz) sowie sein Verhältnis zur Religion, gerade hinsichtlich eines modernen Krieges als eines Krieges ohne Gott, bilden den Abschluss dieses philosophisch-politischen Traktats.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Nichts geringeres als die ontologische Struktur des Krieges freizulegen, um einen kleinen Beitrag zur Vermeidung von Krieg zu leisten, will der Heidelberger Philosoph Heimo Hofmeister mit seinem kurzen Band "Der Wille zum Krieg oder die Ohnmacht der Politik", den Tim B. Müller rezensiert. "Fein säuberlich" unterzieht Hofmeister darin die Theorien des Krieges von Cicero bis Clausewitz einer kritischen Analyse, um schließlich seine eigene Theorie, Krieg als Negation, als Ohnmacht des Politischen zu etablieren. Der Leser hat allerdings erstmal einiges zu verkraften, ärgert sich der Rezensent, den "gesamten Psychologismus oder Biologismus oder Konstruktivismus oder Kulturalismus oder Historismus", den Hofmeister auffährt, "muss der Leser hinunterschlucken". Dies bleibt dann allerdings auch der einzige Kritikpunkt Müllers an Hofmeisters Philosophie des Krieges. Lässt man sich als Leser nämlich auf den Autor ein, freut sich der Rezensent, so wird er "zunehmend reich belohnt".
© Perlentaucher Medien GmbH
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