Das Schöne ist nicht nur Zierleiste des Lebens, die quasi als Ornament unter einen arbeitsamen und erfolgreichen Tag gesetzt werden darf. Schönheit bzw. das Erleben von Schönem sind auch nicht nur die durch tägliche Mühsal erworbenen Zahlungsmittel, deren Erhalt uns erst dann zusteht, wenn wir all das gut und brav erledigt haben, was uns ein arbeitsreiches Leben, als Vorgabe unserer Gesellschaft, an Aufgaben abverlangt. Das Schöne ist viel mehr. Es ist zugleich Kraftquelle und Kraftstoff unseres Lebens. Jener auf das Schöne ausgerichtete Wille, jenes Drängen, jene basale dunkle Kraft ist es,…mehr
Das Schöne ist nicht nur Zierleiste des Lebens, die quasi als Ornament unter einen arbeitsamen und erfolgreichen Tag gesetzt werden darf. Schönheit bzw. das Erleben von Schönem sind auch nicht nur die durch tägliche Mühsal erworbenen Zahlungsmittel, deren Erhalt uns erst dann zusteht, wenn wir all das gut und brav erledigt haben, was uns ein arbeitsreiches Leben, als Vorgabe unserer Gesellschaft, an Aufgaben abverlangt. Das Schöne ist viel mehr. Es ist zugleich Kraftquelle und Kraftstoff unseres Lebens. Jener auf das Schöne ausgerichtete Wille, jenes Drängen, jene basale dunkle Kraft ist es, was uns dazu bringt, nicht nur zu überleben, sondern überhaupt als Menschen leben zu können - der Wille zum Schönen ist die aus dem Dunkeln kommende Urkraft des Lebens, die uns das Tor in einen lichtvollen Kosmos des als angenehm, freudvoll, begeisternd und genussreich Erlebten öffnet.
Michael Musalek, Dr. med., Univ. Prof., geb. 1955, Facharzt für Psychiatrie und Neurologie, Psychotherapeut, Prof. für Psychiatrie an der Universität Wien, Ärztlicher Direktor des Anton-Proksch-Instituts, Präsident der European Society of Aesthetics and Medicine, Chairman der Section Psychopathology der European Psychiatric Association (EPA), Gründungsmitglied der Section Philosophy and Psychiatry der World Psychiatric Association, Präsident der Stiftung Erwin Ringel Institut, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Arbeitsqualität und Burn-out (BURN-AUT). Mehr als 250 wissenschaftliche Publikationen, Herausgeber der Zeitschriften "Spectrum Psychiatrie" und "Rausch. Wiener Zeitschrift für Suchttherapie". Bei Parodos bereits erschienen: M. Musalek, M. Poltrum (Hg.): Ars Medica. Zu einer neuen Ästhetik in der Medizin; M. Musalek, M. Poltrum (Hg.): Glut und Asche - Burnout. Neue Aspekte der Diagnostik und Behandlung.
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