Diese Studie profiliert eine ästhetische Grundlegung des Menschlichen in konstitutionstheoretischer Absicht. Tatsächlich bietet das uvre Paul Ricoeurs zahlreiche methodische Ansätze, diese Frage gleichermaßen umfänglich wie facettenreich zu erheben - von subjektivitätstheoretischen Erwägungen bis hin zu sprachpositivistischen Befunden. Die sich daraus ergebende Gestalt des Menschlichen oszilliert zwischen empirischen, ontologischen und deutungstheoretischen Momenten, ohne dass eine 'synthetische Summe' zu ziehen wäre. Insofern schält sich ein anthropologisches Relief heraus, das in phänomenologisch-hermeneutischer Diktion den wirklichen Menschen als möglichen skizziert. Damit wird zugleich ein anthropologisches Grundverständnis erreicht, das über den Aspekt 'qualitativer Transzendenz' im Gespräch mit der Theologie F. Schleiermachers und K. Barths zu neuen fundamentaltheoretischen Impulsen hinsichtlich der Offenbarungskonstitution des Menschen führt.