Unsere Wirklichkeit wird mehr und mehr von künstlicher Intelligenz geprägt. Dieser brillante Roman erzählt auf packende Weise, wohin uns diese Entwicklung führt: in ein sorgenfreies Leben, über das der perfekte Algorithmus herrscht, genannt »Der Würfel«.
»Der Würfel« ermöglicht den Menschen ein sorgenfreies Leben, zahlt ein Grundeinkommen, erstickt Kriminalität im Keim. Um das zu leisten, sammelt er selbst intimste Daten der Bevölkerung. Berechenbarkeit ist zum höchsten Gut geworden. Einer der wenigen Rebellen gegen dieses System ist der 28-jahrige Taso. Mit großem Aufwand entzieht er sich der Totalerfassung und tauscht den Würfel, indem er seine Entscheidungen mithilfe von Würfeln und einer Münze trifft. Er ist ein Gaukler , einsam, aber zufrieden. Doch dann bekommt er Besuch von einer jungen Frau - und plötzlich steht er vor einer unmöglichen Entscheidung: Verrät er seine Ideale - oder eine ideale Welt?
»Der Würfel« ermöglicht den Menschen ein sorgenfreies Leben, zahlt ein Grundeinkommen, erstickt Kriminalität im Keim. Um das zu leisten, sammelt er selbst intimste Daten der Bevölkerung. Berechenbarkeit ist zum höchsten Gut geworden. Einer der wenigen Rebellen gegen dieses System ist der 28-jahrige Taso. Mit großem Aufwand entzieht er sich der Totalerfassung und tauscht den Würfel, indem er seine Entscheidungen mithilfe von Würfeln und einer Münze trifft. Er ist ein Gaukler , einsam, aber zufrieden. Doch dann bekommt er Besuch von einer jungen Frau - und plötzlich steht er vor einer unmöglichen Entscheidung: Verrät er seine Ideale - oder eine ideale Welt?
buecher-magazin.deNach Dave Eggers "The Circle" bringt der promovierte Jurist und Bürgerrechtler Bijan Moini jetzt einen "Würfel" ins Spiel. "Würfel" wurde die fürsorgliche Diktatur der Algorithmen genannt, die den Menschen ein unbeschwertes Dasein mit freiem Grundeinkommen verspricht. Nur müssen sie dafür ihr Privatleben offenlegen. Smarte Kontaktlinsen und Ohrstöpsel führen ihre Nutzer durch diese neue, meist künstlich aufgehübschte Welt. "Pred-Scores", die Berechenbarkeit eines Menschen, entscheiden über die Höhe seiner Zuwendungen. Der Held dieses Debütromans aber will sich nicht unterordnen und vertraut auf Würfel und Münzen als einfache Zufallsgeneratoren. Das macht ihn und andere "Offliner" und "Gaukler" zu Außenseitern; zumal als die Polizei Hinweise auf einen Aufstand erhält. Leider wirkt Moinis Held, wenn er eine Münze entscheiden lässt, ob er Milch und Zucker zum Kaffee möchte, weniger wie ein Rebell als wie ein Zwangsneurotiker. Und er bewegt sich intellektuell nicht auf dem Niveau jener großen Fragen nach der Verführbarkeit des Menschen und der Optimierbarkeit der Gesellschaft, die "Der Würfel" berührt, aber nicht überzeugend behandelt. Was bleibt, ist ein Spiel mit den beängstigenden Möglichkeiten neuer Kommunikationstechniken und deren Risiken und Nebenwirkungen.
© BÜCHERmagazin, Ulrich Baron (ub)
© BÜCHERmagazin, Ulrich Baron (ub)
Gewinner des Deutschen Science-Fiction-Preises 2020 in der Kategorie »Bester deutschsprachiger Roman«