Eine Eloge auf die Stärke der Frauen und ein Appell an die Menschlichkeit: das neue Buch des Nobelpreisträgers
Im Mittelpunkt der Erzählungen stehen Menschen, meistens Frauen, die in existenziellen Krisensituationen, seien sie privater oder politischer Natur, Mensch und menschlich bleiben, indem sie sich auf das Ursprüngliche in sich selbst besinnen: mit geschärften Sinnen durchs Leben zu gehen und sich nicht korrumpieren zu lassen.»Bis wohin sind wir bereit zu gehen? Bis zu welchem Punkt sind wir lebendig?« Diesen Fragen geht J.M.G. Le Clézio in seinem ersten Buch seit der Verleihung des Nobelpreises nach. Die Heldinnen seiner Erzählungen durchleben private Krisen wie Ujine, die in einer komplizierten Liebesbeziehung schwanger wird, fast daran verzweifelt und dennoch die Stärke aufbringt, sich den Widrigkeiten des Lebens entgegenzustellen. Oder Fatou von der Insel La Gorée, deren Liebe allein stark genug ist, um ihren Verlobten zu suchen, zu finden, einen Lebenstraum zu begraben und eine neue Realität zu leben. Oder Mari, die in den Wirren des Bürgerkriegs in Liberia ihre Schulfreundin quer durchs Land in ein sicheres Versteck führt. Gemeinsam ist ihnen und allen anderen Figuren in Le Clézios meisterhaften Erzählungen ein fast mystisches Einfühlungsvermögen in die Kraft des Ursprünglichen, eine Erdverbundenheit und Vitalität, die sie in Krisensituationen über sich hinauswachsen lässt. Le Clézio gelingt es auf unnachahmliche Weise, jene intensiven Momente einzufangen, in denen der Mensch ganz auf sich zurückgeworfen scheint.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Im Mittelpunkt der Erzählungen stehen Menschen, meistens Frauen, die in existenziellen Krisensituationen, seien sie privater oder politischer Natur, Mensch und menschlich bleiben, indem sie sich auf das Ursprüngliche in sich selbst besinnen: mit geschärften Sinnen durchs Leben zu gehen und sich nicht korrumpieren zu lassen.»Bis wohin sind wir bereit zu gehen? Bis zu welchem Punkt sind wir lebendig?« Diesen Fragen geht J.M.G. Le Clézio in seinem ersten Buch seit der Verleihung des Nobelpreises nach. Die Heldinnen seiner Erzählungen durchleben private Krisen wie Ujine, die in einer komplizierten Liebesbeziehung schwanger wird, fast daran verzweifelt und dennoch die Stärke aufbringt, sich den Widrigkeiten des Lebens entgegenzustellen. Oder Fatou von der Insel La Gorée, deren Liebe allein stark genug ist, um ihren Verlobten zu suchen, zu finden, einen Lebenstraum zu begraben und eine neue Realität zu leben. Oder Mari, die in den Wirren des Bürgerkriegs in Liberia ihre Schulfreundin quer durchs Land in ein sicheres Versteck führt. Gemeinsam ist ihnen und allen anderen Figuren in Le Clézios meisterhaften Erzählungen ein fast mystisches Einfühlungsvermögen in die Kraft des Ursprünglichen, eine Erdverbundenheit und Vitalität, die sie in Krisensituationen über sich hinauswachsen lässt. Le Clézio gelingt es auf unnachahmliche Weise, jene intensiven Momente einzufangen, in denen der Mensch ganz auf sich zurückgeworfen scheint.
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Die ganz große Geschichte ist nicht darunter, meint Rezensentin Lena Bopp deutlich enttäuscht von diesem Band mit Erzählungen des französischen Literaturnobelpreisträgers J. M. G. Le Clezio. Zwar wusste sie bereits, dass diesem Autor große Gesten fremd sind. Die verheißungsvollen Orte, an die Le Clezios den Leser allenthalben führt, hier etwa an die Goldküste, versprachen Bopp allerdings mehr. Mehr als die der Rezensentin hier begegnenden modernen Heldinnen, die sich stolz gegen ihre Lebensbedingungen auflehnen, mehr als Mystizismus und Mantra, die nicht über sich hinauszuweisen vermögen, wie Bopp ihre Enttäuschung erläutert. Da kann der Autor stilistisch noch so fein vorgehen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Auf den alten Zauber, das Märchenhafte, das Mystische, muss Thomas Laux bei J. M. G. Le Clézio niemals verzichten. Auch in den in diesem Band versammelten Geschichten nicht. Es geht um Menschen in fernen Erdteilen, Menschen, die vor dem Hintergrund postkolonialer Konflikte agieren und aufgrund extremer Lebenslagen (Flucht vor allem) besondere Kräfte entwickeln. Leider findet der Rezensent das Strickmuster der Erzählungen (gut-böse, stark-schwach) etwas zu simpel. Mitzureißen vermag ihn jedenfalls kaum einer der Texte so richtig. Vielleicht, so mutmaßt Laux, sind die Geschichten einfach nicht komplex und abgründig genug und allzu lyrisch und zauberhaft?
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