Ein liebeskranker Erzähler reist mit seiner Tochter in das verschneite Davos. Aus dem »Familienurlaub« wird eine vergnügliche Reflexion über die Auswirkungen der Moderne, des Skifahrens und der Tuberkulosepandemie. Auch spürt er der Geschichte nach, wie aus dem bettelarmen Bergdorf das Symbol des globalen Reichtums wurde. Und wie in Thomas Manns 'Zauberberg' stellen sich auch ihm inmitten der Schneemassen die wirklich schwierigen Fragen: Wie müssen sich unsere Lebensweisen ändern? Welche Welt vererben wir unseren Kindern?
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Rezensentin Mareen Linnartz leuchtet die Konstruktion ein, die Norman Ohler hier im "Zauberberg"-Jubiläumsjahr geschaffen hat: Ein Roman mit Sachbuchelementen, der seine Geschichte an Thomas Manns Klassiker anlehnt und sich um einen Schriftsteller dreht, der mit seiner Tochter Suki nach Davos fährt - also dorthin, wo Mann seinen berühmten Roman angesiedelt hatte. Ohler schließt an einige Themen Manns an und aktualisiert sie etwa mit Blick auf den Klimawandel, der Davos zu einem immer schlechteren Ort fürs Skifahren macht, und gleichzeitig erzählt er die Geschichte des Ortes selbst, zeichnet nach, wie dieses einst ärmliche Dorf zum weltbekannten Luftkurort wurde und Promis wie Arthur Conan Doyle und Albert Einstein anlockte. Beschwingt geschrieben, gelingt Ohler hier eine kluge Klassikeraktualisierung und ein Buch über eine dringend therapiebedürftige Welt, schließt die Rezensentin.
© Perlentaucher Medien GmbH
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