Ist es möglich, eine Uhr zu bauen, die die Zeit mit absoluter Genauigkeit misst? Seit er denken kann, sucht der Uhrmacher, Philosoph und Mathematiker Robert Garrett die Antwort auf jene uralte Frage. Doch erst durch den Verlust seiner geliebten Frau kommt Robert auf die Lösung des Problems: Um die Erinnerung an glückliche Zeiten zu bewahren, muss er die Zeit selbst festhalten.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 05.06.2001Hohelied des Tourbillons
Makelloses Instrument: Christopher Wilkins trotzt dem Tod
Es gibt in der Weltliteratur Sätze, bei denen Kenner hellhörig werden. Einem solchen Zitat begegnet man gegenwärtig in einer Anzeige, auf der als Schauplatz Sankt Petersburg zu erkennen ist: "Ein Dandy spaziert auf den Boulevards, solange er will, bis ihm seine wachsame Breguet die Mittagszeit zu Ohren bringt." Im ersten Augenblick denkt man an ein Übersetzungsproblem: Eine Breguet ist doch kein Wecker. Der Flaneur in Alexander Puschkins "Eugen Onegin", mit dem die Marke Breguet für ihre jüngsten Modelle wirbt, trägt offensichtlich eine Armbanduhr mit Minutenrepetition oder gar einem "Großen Schlagwerk". Beide Mechanismen sind in der Lage, die Zeit durch tiefe und hohe Töne - für die Stunden, Viertelstunden, Minuten - akustisch wiederzugeben und gehören zu den raffiniertesten der Horlogerie.
In der Uhrmacherkunst werden Funktionen, die über die Zeitanzeige hinausgehen, Komplikationen genannt. Das können ein einfacher oder ein ewiger Kalender sein, der die Monate mit achtundzwanzig, dreißig und einunddreißig Tagen und die Schaltjahre berücksichtigt. Die Mondphasen und astronomische Details (Sonnenauf- und -untergang) verleihen der Uhr eine kosmische Dimension. Die Komplikationen mechanischer Uhren - für die meist genaueren Quarzmodelle sind sie ein Kinderspiel - lassen das Herz jedes Kenners höher schlagen. Sie werden weitgehend von Hand gebaut und setzen neben einem enormen Wissen die handwerkliche Geschicklichkeit eines Uhrmacher voraus, der so genau arbeiten muß wie ein Chirurg. Nur wer zumindest eine Komplikation beherrscht, darf sich Meisteruhrmacher nennen.
Robert Garrett, der Ich-Erzähler in Christopher Wilkins' Roman "Der Zeitmesser", beherrscht sie alle. Sein Großvater war Uhrmacher bei der Schweizer Spitzenmarke Blancpain. Von seinem verunglückten Vater, einem genialen Sammler, hat er ein Vermögen geerbt. Er selber trägt eine Patek Philippe mit ewigem Kalender aus dem Jahre 1948 - ein Modell, das auf Auktionen kaum für weniger als eine halbe Million Mark zu haben ist. Sorgen braucht er sich keine zu machen, sein ganzes Leben scheint vorgezeichnet zu sein: Garrett ist ein - anerkanntes - mathematisches Wunderkind. Und denkt keineswegs daran, Uhrmacher zu werden.
Doch Robert Garrett bricht sein Studium ab. Er verliebt sich in eine wesentlich ältere Frau, die von ihrem Mann verlassen wurde: Elizabeth. Sie ergänzen und sie lieben sich. Ihr Leben verläuft etwas merkwürdig, aber durchaus glücklich, den Altersunterschied spüren sie nicht. Am Tag von Elizabeths Tod, auf den er alles andere als unvorbereitet war, beschließt Robert Garrett, eine Uhr zu bauen, "in der natürliche Unvollkommenheiten aller Art so zusammenwirken, daß ein makelloses Instrument erschaffen wäre": die perfekte Uhr. Als er damit beginnt, ist Robert Garrett noch keine dreißig Jahre alt.
"In einer Uhr bestimmt die Unruh, wie schnell die Zeit vergehen soll", schreibt Wilkins in seinem minutiös recherchierten Roman. Es ist ein Buch über das Vergehen der Zeit, die in philosophischen Reflexionen aufgefangen wird, und besticht durch seine kenntnisreichen Ausführungen über die Geschichte der mechanischen Uhren wie durch ein ausschweifendes, üppiges Vokabular. Unverbrauchte Begriffe setzen poetische Akzente: Robert Garrett hantiert mit unterschiedlichsten Feilen - Viereckfeilen, Wälzfeilen, Ansatzfeilen, Steigradfeilen, Dreieckfeilen, Spitzfeilen, Liegefeilen, Zapfenfeilen, Polierfeilen. In seinem Werkzeugkasten finden sich Stichel, Pinzetten, Schraubendreher in mehreren Größen, Hämmer, Kneifzangen und Flachzangen, Rundlaufzirkel zum Zentrieren und Balancieren, Stanzen, Zwingen, Pfaffenhütchen zum Säubern der Stanzlöcher, Pinsel und Spezialwerkzeuge wie Hauptfederwinden.
In der Werkstatt riecht es nach Holundermark. Garretts Materialien sind Stahl in verschiedenen Härtegraden, Gold, Silber, Platin, Palladium, Edelsteine, Diamantin, Bimsstein, Polierschiefer. Die Stähle werden poliert, die Brücken verziert, die Kanten gebrochen. Wertvolle Rubine kommen an die Stellen, die der stärksten Reibung ausgesetzt sind.
Mit der Uhr ist es wie mit dem Bild von der Erde: Als sie sich zu drehen begann, fing für die Menschheit eine neue Epoche an. Es gab die Sanduhr, und es gab die Sonnenuhr. Bei der ältesten mechanischen Uhr - der "rota dialis" - drehte sich nicht ein Stundenzeiger, sondern das Zifferblatt. Bei ihm handelte es sich um ein Rad, das einmal pro Tag um seine Achse rotierte. Der Mechanismus löste jede Stunde einen Glockenschlag aus. Später wurden Ziffern auf die Scheibe gemalt und diese durch ein kleines Guckfenster im Gehäuse der Uhr gezeigt. So hörte und las man die ungefähre Zeit. Erst seit dem Mittelalter kreisen ein und schließlich zwei, bei komplizierten Ausführungen bis zu zehn oder zwölf Zeiger in unterschiedlichen Geschwindigkeiten um das Zifferblatt; noch im Jahrhundert vor Galileo Galilei existierten beide Systeme nebeneinander.
Eine besondere Zuneigung empfindet Christopher Wilkins zum "Tourbillon", einer Erfindung des Schweizers Louis-Abraham Breguet, dessen Uhren fast so unsterblich sind wie literarische Klassiker. Der Tourbillon, "der kurioseste Fortschritt in der Geschichte unseres Handwerks" (Wilkinson), ist ein vom dritten Rad angetriebenes Gestell, das sich jede Minute einmal um sich selbst dreht. Seine Bewegung trotzt der Schwerkraft und sorgt für eine phänomenale Ganggenauigkeit des Werks. "Breguet bekam am 10. November 1801 ein Patent." Die Exkurse in die Kulturgeschichte der Zeit und der Uhr sind in eine Geschichte eingebaut, deren raffinierte Dramaturgie die komplizierte - auch zeitlich auf zwei Ebenen spielende - Handlung stets im Griff hat. Der Roman - aber das erkennt der Leser erst viel später - beginnt zum Zeitpunkt von Elizabeths Tod. Und die Geschichte einer Liebe wird gewissermaßen gegen den Fluß der Zeit erzählt. Mehr Platz als die Liebe nimmt im übrigen das Sterben ein, mit dem der Autor so souverän umgeht wie mit der Zeit. Das Vergessen, die Orientierungslosigkeit, der Verlust der Vergangenheit und zuletzt auch aller Bezüge in der Gegenwart verlaufen in der Erzählungsstruktur parallel zum Bau der perfekten Uhr - und überleben in der Schilderung ihres Entstehens.
Alzheimer, hatte der Arzt gesagt. Das unmögliche Unterfangen gelingt: "Ich ging zurück in die Werkstatt und zog die Uhr auf. Der Tourbillon begann sich zu drehen, und der Sekundenzeiger trat seine erste Runde über die römischen Ziffern an." Ihr Ticken klingt klar und sauber. Doch umgehend befällt Robert Garrett das Gefühl, "mit dem Bau der Uhr etwas sehr Falsches getan zu haben". Ihre absolute Genauigkeit wird ihm von einem Genfer Institut bestätigt. Dessen Experten wollen die utopische Uhr. Garrett ist vor allem die Vorstellung, daß sie über seinen eigenen Tod hinaus die richtige Zeit angeben wird, unerträglich. Der Schluß, mit dem Wilkins in etwas kitschige Untiefen abzugleiten droht, ist der schwächste Teil dieses Romans - er überzeugt sowenig wie die technische Beschreibung der perfekten Uhr. "Einzig die Erinnerung sagt uns, wer wir sind, Erinnerung ist alles, was wir wissen. Musik ist Erinnerung, Liebe ist Erinnerung", zieht Christopher Wilkins Bilanz. Der Rezensent kommt zu ganz anderen Einsichten: Wer den Erstling dieses Engländers liest, wird Uhren fast noch mehr lieben als die Bücher.
JÜRG ALTWEGG
Christopher Wilkins: "Der Zeitmesser". Roman. Aus dem Englischen übersetzt von Jürgen Abel. Kindler Verlag, München 2000. 190 S., geb., 39,80 DM.
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Makelloses Instrument: Christopher Wilkins trotzt dem Tod
Es gibt in der Weltliteratur Sätze, bei denen Kenner hellhörig werden. Einem solchen Zitat begegnet man gegenwärtig in einer Anzeige, auf der als Schauplatz Sankt Petersburg zu erkennen ist: "Ein Dandy spaziert auf den Boulevards, solange er will, bis ihm seine wachsame Breguet die Mittagszeit zu Ohren bringt." Im ersten Augenblick denkt man an ein Übersetzungsproblem: Eine Breguet ist doch kein Wecker. Der Flaneur in Alexander Puschkins "Eugen Onegin", mit dem die Marke Breguet für ihre jüngsten Modelle wirbt, trägt offensichtlich eine Armbanduhr mit Minutenrepetition oder gar einem "Großen Schlagwerk". Beide Mechanismen sind in der Lage, die Zeit durch tiefe und hohe Töne - für die Stunden, Viertelstunden, Minuten - akustisch wiederzugeben und gehören zu den raffiniertesten der Horlogerie.
In der Uhrmacherkunst werden Funktionen, die über die Zeitanzeige hinausgehen, Komplikationen genannt. Das können ein einfacher oder ein ewiger Kalender sein, der die Monate mit achtundzwanzig, dreißig und einunddreißig Tagen und die Schaltjahre berücksichtigt. Die Mondphasen und astronomische Details (Sonnenauf- und -untergang) verleihen der Uhr eine kosmische Dimension. Die Komplikationen mechanischer Uhren - für die meist genaueren Quarzmodelle sind sie ein Kinderspiel - lassen das Herz jedes Kenners höher schlagen. Sie werden weitgehend von Hand gebaut und setzen neben einem enormen Wissen die handwerkliche Geschicklichkeit eines Uhrmacher voraus, der so genau arbeiten muß wie ein Chirurg. Nur wer zumindest eine Komplikation beherrscht, darf sich Meisteruhrmacher nennen.
Robert Garrett, der Ich-Erzähler in Christopher Wilkins' Roman "Der Zeitmesser", beherrscht sie alle. Sein Großvater war Uhrmacher bei der Schweizer Spitzenmarke Blancpain. Von seinem verunglückten Vater, einem genialen Sammler, hat er ein Vermögen geerbt. Er selber trägt eine Patek Philippe mit ewigem Kalender aus dem Jahre 1948 - ein Modell, das auf Auktionen kaum für weniger als eine halbe Million Mark zu haben ist. Sorgen braucht er sich keine zu machen, sein ganzes Leben scheint vorgezeichnet zu sein: Garrett ist ein - anerkanntes - mathematisches Wunderkind. Und denkt keineswegs daran, Uhrmacher zu werden.
Doch Robert Garrett bricht sein Studium ab. Er verliebt sich in eine wesentlich ältere Frau, die von ihrem Mann verlassen wurde: Elizabeth. Sie ergänzen und sie lieben sich. Ihr Leben verläuft etwas merkwürdig, aber durchaus glücklich, den Altersunterschied spüren sie nicht. Am Tag von Elizabeths Tod, auf den er alles andere als unvorbereitet war, beschließt Robert Garrett, eine Uhr zu bauen, "in der natürliche Unvollkommenheiten aller Art so zusammenwirken, daß ein makelloses Instrument erschaffen wäre": die perfekte Uhr. Als er damit beginnt, ist Robert Garrett noch keine dreißig Jahre alt.
"In einer Uhr bestimmt die Unruh, wie schnell die Zeit vergehen soll", schreibt Wilkins in seinem minutiös recherchierten Roman. Es ist ein Buch über das Vergehen der Zeit, die in philosophischen Reflexionen aufgefangen wird, und besticht durch seine kenntnisreichen Ausführungen über die Geschichte der mechanischen Uhren wie durch ein ausschweifendes, üppiges Vokabular. Unverbrauchte Begriffe setzen poetische Akzente: Robert Garrett hantiert mit unterschiedlichsten Feilen - Viereckfeilen, Wälzfeilen, Ansatzfeilen, Steigradfeilen, Dreieckfeilen, Spitzfeilen, Liegefeilen, Zapfenfeilen, Polierfeilen. In seinem Werkzeugkasten finden sich Stichel, Pinzetten, Schraubendreher in mehreren Größen, Hämmer, Kneifzangen und Flachzangen, Rundlaufzirkel zum Zentrieren und Balancieren, Stanzen, Zwingen, Pfaffenhütchen zum Säubern der Stanzlöcher, Pinsel und Spezialwerkzeuge wie Hauptfederwinden.
In der Werkstatt riecht es nach Holundermark. Garretts Materialien sind Stahl in verschiedenen Härtegraden, Gold, Silber, Platin, Palladium, Edelsteine, Diamantin, Bimsstein, Polierschiefer. Die Stähle werden poliert, die Brücken verziert, die Kanten gebrochen. Wertvolle Rubine kommen an die Stellen, die der stärksten Reibung ausgesetzt sind.
Mit der Uhr ist es wie mit dem Bild von der Erde: Als sie sich zu drehen begann, fing für die Menschheit eine neue Epoche an. Es gab die Sanduhr, und es gab die Sonnenuhr. Bei der ältesten mechanischen Uhr - der "rota dialis" - drehte sich nicht ein Stundenzeiger, sondern das Zifferblatt. Bei ihm handelte es sich um ein Rad, das einmal pro Tag um seine Achse rotierte. Der Mechanismus löste jede Stunde einen Glockenschlag aus. Später wurden Ziffern auf die Scheibe gemalt und diese durch ein kleines Guckfenster im Gehäuse der Uhr gezeigt. So hörte und las man die ungefähre Zeit. Erst seit dem Mittelalter kreisen ein und schließlich zwei, bei komplizierten Ausführungen bis zu zehn oder zwölf Zeiger in unterschiedlichen Geschwindigkeiten um das Zifferblatt; noch im Jahrhundert vor Galileo Galilei existierten beide Systeme nebeneinander.
Eine besondere Zuneigung empfindet Christopher Wilkins zum "Tourbillon", einer Erfindung des Schweizers Louis-Abraham Breguet, dessen Uhren fast so unsterblich sind wie literarische Klassiker. Der Tourbillon, "der kurioseste Fortschritt in der Geschichte unseres Handwerks" (Wilkinson), ist ein vom dritten Rad angetriebenes Gestell, das sich jede Minute einmal um sich selbst dreht. Seine Bewegung trotzt der Schwerkraft und sorgt für eine phänomenale Ganggenauigkeit des Werks. "Breguet bekam am 10. November 1801 ein Patent." Die Exkurse in die Kulturgeschichte der Zeit und der Uhr sind in eine Geschichte eingebaut, deren raffinierte Dramaturgie die komplizierte - auch zeitlich auf zwei Ebenen spielende - Handlung stets im Griff hat. Der Roman - aber das erkennt der Leser erst viel später - beginnt zum Zeitpunkt von Elizabeths Tod. Und die Geschichte einer Liebe wird gewissermaßen gegen den Fluß der Zeit erzählt. Mehr Platz als die Liebe nimmt im übrigen das Sterben ein, mit dem der Autor so souverän umgeht wie mit der Zeit. Das Vergessen, die Orientierungslosigkeit, der Verlust der Vergangenheit und zuletzt auch aller Bezüge in der Gegenwart verlaufen in der Erzählungsstruktur parallel zum Bau der perfekten Uhr - und überleben in der Schilderung ihres Entstehens.
Alzheimer, hatte der Arzt gesagt. Das unmögliche Unterfangen gelingt: "Ich ging zurück in die Werkstatt und zog die Uhr auf. Der Tourbillon begann sich zu drehen, und der Sekundenzeiger trat seine erste Runde über die römischen Ziffern an." Ihr Ticken klingt klar und sauber. Doch umgehend befällt Robert Garrett das Gefühl, "mit dem Bau der Uhr etwas sehr Falsches getan zu haben". Ihre absolute Genauigkeit wird ihm von einem Genfer Institut bestätigt. Dessen Experten wollen die utopische Uhr. Garrett ist vor allem die Vorstellung, daß sie über seinen eigenen Tod hinaus die richtige Zeit angeben wird, unerträglich. Der Schluß, mit dem Wilkins in etwas kitschige Untiefen abzugleiten droht, ist der schwächste Teil dieses Romans - er überzeugt sowenig wie die technische Beschreibung der perfekten Uhr. "Einzig die Erinnerung sagt uns, wer wir sind, Erinnerung ist alles, was wir wissen. Musik ist Erinnerung, Liebe ist Erinnerung", zieht Christopher Wilkins Bilanz. Der Rezensent kommt zu ganz anderen Einsichten: Wer den Erstling dieses Engländers liest, wird Uhren fast noch mehr lieben als die Bücher.
JÜRG ALTWEGG
Christopher Wilkins: "Der Zeitmesser". Roman. Aus dem Englischen übersetzt von Jürgen Abel. Kindler Verlag, München 2000. 190 S., geb., 39,80 DM.
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Auch wenn er den Schluss des Roman dann doch etwas zu kitschig findet, so zeigt sich Jürg Altweg insgesamt ausgesprochen angetan von diesem Buch. Besonders scheint ihm das Geschick zu imponieren, mit dem Wilkins die "Kulturgeschichte der Zeit und der Uhr" mit der recht komplizierten Erzählung verknüpft hat. Nach Altweg handelt es sich hier auch um ein philosophisches Buch, weil der Autor auch über Themen wie den Verlust von Gegenwart und Vergangenheit, das Vergehen von Zeit und Orientierungslosigkeit nachdenkt. Darüber hinaus zeigt sich Altweg beeindruckt von Wilkins erstaunlichen Fachkenntnissen über den Bau komplizierter Uhren und seinem "ausschweifenden, üppigen Vokabular".
© Perlentaucher Medien GmbH
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Der Autor beherrscht die Kunst, verschiedene Erzählstränge - faszinierende Fakten über den Zeitmesser, eine anrührende Liebes- und eine spannende Lebensgeschichte - so virtuos ineinander zu verflechten, dass man sich der spannungsgeladenen Dichte dieses Romans bis zur letzten Zeile nicht entziehen kann. (Karin Weber-Duve, BRIGITTE) Die schönste Geschichte, die ich seit langem gelesen hat. (Alec Guiness im SUNDAY TELEGRAPH)