Ein spannendes Klausurentraining zur ZPO ist beim Verlag Franz Vahlen erschienen: "Der Zivilprozessrechtsfall" von Hans-Willi Laumen und Hanns Prütting. Der Band dient als Examensvorbereitung im Zivilprozessrecht und geht dabei einen etwas ungewöhnlichen Weg. Üblicherweise steht am Beginn eines
Fallbuches immer eine kurze Einführung in die Methodik der Fallbearbeitung. Nicht selten werden dort…mehrEin spannendes Klausurentraining zur ZPO ist beim Verlag Franz Vahlen erschienen: "Der Zivilprozessrechtsfall" von Hans-Willi Laumen und Hanns Prütting. Der Band dient als Examensvorbereitung im Zivilprozessrecht und geht dabei einen etwas ungewöhnlichen Weg. Üblicherweise steht am Beginn eines Fallbuches immer eine kurze Einführung in die Methodik der Fallbearbeitung. Nicht selten werden dort Allgemeinplätze verbreitet - etwa, man solle den Sachverhalt aufmerksam lesen oder eine Gliederung erstellen. Das sind so grundlegende Aussagen, dass sie bisweilen in einer Fallsammlung für Examenskandidaten seltsam erscheinen. Anders gehen Laumen und Prütting vor: Sie bieten tatsächlich eine fundierte und ausführliche Methodik, die direkt auf Fälle zur ZPO zugeschnitten und wirklich lesenswert ist. Die dort entwickelten Methoden werden sodann im zweiten Teil des Bandes anschaulich erklärt: Dort wird die genannte Methode an sieben Beispielsfällen entwickelt, die verschiedene Themenfelder der ZPO anschneiden.
Hier lösen die Autoren den Fall zunächst mit Erläuterungen. Dabei geben sie allerdings auch Fehler an, die Kandidaten bei dieser Klausur tatsächlich gemacht haben. Das ist ein wirklich sinnvoller Ansatz. Nicht selten mag man sich in den gegebenen Antworten selbst wiedererkennen - sei es einfach wegen einer etwas ungenauen Formulierung, sei es, weil man tatsächlich den Sachverhalt nicht richtig verstanden hat. Diese Gedankenschritte sind sehr sinnvoll und zeigen, wo man in einer Klausur warum falsch abbiegen kann - und vor allem welche Folgen das haben kann. Am Ende des Bandes bieten die beiden Autoren sodann noch acht weitere Klausuren, die auf zwei oder fünf Stunden angelegt sind und im Anschluss sehr knapp gelöst werden. Insgesamt legen Laumen und Prütting so ein sehr gelungenes Fallbuch vor, das sich vor allem an Examenskandidaten wendet.