Magisterarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Germanistik - Sonstiges, Note: 2,3, Universität Duisburg-Essen, Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Magisterarbeit befasst sich mit dem Phänomen des Zufalls in den ersten beiden Kriminalerzählungen Dürrenmatts Der Richter und sein Henker (1952) und Der Verdacht. Ein Kriminalroman (1953), sowie mit dem vierten Roman Das Versprechen. Requiem auf den Kriminalroman (1958). Die der Arbeit zu Grunde liegende These ist, dass dem literarischen Zufall eine Sonderstellung im Werk des Autors zukommt, sowohl als Kompositionsprinzip sowie als Ereignis und als Bestandteil der Gedankenwelt der Figuren. Aus rein pragmatischer Sicht war es nicht möglich eine ausführliche Behandlung aller vier Erzählungen im Rahmen des der Arbeit vorgegeben Umfang zu gewährleisten. Um andererseits nicht auf der Oberfläche verhaften zu bleiben, musste eine Erzählung ausgeklammert werden. Dass dabei die Wahl auf die genannten Erzählungen, unter Ausschluss des dritten Romans Die Panne , fiel, lässt sich damit begründen, dass die drei Erzählungen als Kriminaltrilogie über die ausschlaggebende Rolle des Zufalls in der Welt und dem menschlichen Leben eine Einheit bilden, während Die Panne außen vor bleibt. So bilden zunächst der Der Richter und sein Henker und Der Verdacht eine Einheit, da sie als Fortsetzungsromane unmittelbar hintereinander geschrieben wurden. Protagonist beider Romane ist der Kommissar Bärlach und auch temporal, im Hinblick auf die erzählte Zeit, stellt die Erzählung Der Verdacht eine Kontinuität zu vorhergegangen her. Durch zwei konträr zueinander angelegte Antagonisten Bärlachs akzentuiert Dürrenmatt eine jeweils andere Zufallsproblematik, die den komplementären Charakter der beiden Erzählungen ausmacht. Das Versprechen bildet den Schlussstein bei der Auseinandersetzung des Autors mit der Gattung der Kriminalerzählung mittels des Zufalls. Noch stärker als in den vorangegangenen Erzählungen, wird der Zufall hier zur strukturbestimmenden Kategorie. Hartmut Kircher, der an dieser Stelle stellvertretend für die in der Forschung vorherrschende Meinung herangezogen werden soll, geht davon aus, dass die ersten beiden Romane den letzten vorbereiten. Der Zufall stellt eine Art zyklischer Verbindung zwischen den drei Texten her. Dieser These schließt sich die vorliegende Arbeit an.
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