Studienarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Politik - Thema: Europäische Union, Note: 2,0, Universität Konstanz (Fachbereich Politik und Verwaltung), Veranstaltung: Die Demokratisierung der Europäischen Union, Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem Zusammenhang zwischen der Zustimmung der Bevölkerung zur europäischen Integration als abhängiger und Bildung als unabhängiger Variable. Sie stützt sich dabei sowohl auf theoretische Konzepte, frühere Erkenntnisse, wie auch auf eine eigene statistische Analyse. Genauer wird untersucht, ob sehr ungleiche Jahrgänge in der PISA-Studie innerhalb eines Landes sich auch in ihrem Support zur europäischen Integration unterscheiden. Es wurde zu diesem Zweck das Land Luxemburg ausgewählt, das in den PISA-Studien 2000 und 2009 große Unterschiede in den Scores aufweist, und damit eine Untersuchung der Fragestellung möglich macht. Außerdem werden Eurobarometerdaten genutzt, um die Variable Support abzufragen. Das Ziel der Arbeit ist es, die Idee des positiven Zusammenhangs von Bildung und Unterstützung zur europäischen Integration näher zu untersuchen, die in der bisherigen Forschung aufgestellt wurde. Hierfür wird eine neue Auffassung von Bildung vorgeschlagen: Bildung kann als Leistung gemessen werden. Die Idee war in der bisherigen Forschung zur Variable Support, dass Menschen mit höherer Bildung größere Vorteile durch die europäische Integration erfahren, und diese daher mehr unterstützen. So eröffnen Fremdsprachen den Zugang zu anderen europäischen Schulen, Universitäten oder Arbeitsmärkten. Von einem offenen europäischen Markt profitieren nach bisherigen Erkenntnissen wirtschaftlich oft besser Gebildete. Außerdem verstehen diese stärker Gebildeten die abstrakten politischen Prozesse auf europäischer Ebene einigen Wissenschaftlern zufolge besser. Beides bezieht sich aber nur indirekt auf Bildungsabschlüsse, und noch weniger auf das Schulabschlussjahr von Menschen. In der bisherigen Forschung wurden aber genau diese beiden Aspekte genutzt, weil eben die beiden im Eurobarometer abgefragt werden. Für den Prozess der europäischen Integration ist die Unterstützung durch die Bevölkerung entscheidend, je mehr die Europäische Union sich zu einem Staatengebilde entwickelt. Denn die Verlagerung von Kompetenzen nach Brüssel kann in einem demokratischen System auf Länder- und Europaebene niemals gegen den Willen einer Mehrheit geschehen. Umgekehrt wird die europäische Einigung aber mit der Unterstützung der Bevölkerung schneller und vermutlich besser gelingen. Das Verständnis von Gesichtspunkten und Hintergründen der Variable Support ist damit einer der Schwerpunkte der Europaforschung.
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