Studienarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Pädagogik - Familienerziehung, Note: 1,3, Universität Erfurt, Veranstaltung: Seminar Grundbegriffe der Erziehungswissenschaft, Sprache: Deutsch, Abstract: Jean-Jacques Rousseau gilt als einer der einflussreichsten Philosophen und Pädagogen der Aufklärung. Sein pädagogisches Hauptwerk "Émile oder über die Erziehung" ist ein Klassiker der Erziehungswissenschaft, der bis heute aktuell ist. Zu Beginn seines Werkes formuliert Rousseau: Wer innerhalb der bürgerlichen Ordnung seine natürliche Ursprünglichkeit bewahren will, der weiß nicht, was er will. Im Widerspruch mit sich selbst, zwischen seinen Neigungen und Pflichten schwankend, wird er weder Mensch noch Bürger sein. [...] Er wird ein Mensch von heute sein, ein Franzose, ein Engländer, ein Spießbürger: ein Nichts. Die zentrale Frage ist also: Wie kann der Mensch erzogen werden, um in der Gesellschaft mit sich selbst identisch zu sein? Schwerpunkte bei der Bearbeitung dieser Fragestellung sollen Rousseaus Erziehungsbegriff und seine Vorstellung von der Kindesentwicklung sein. Daher wird zum einen das Konzept der "negativen Erziehung" ausführlich thematisiert, zum anderen die Entwicklungsstufen der formalen Identität. Für das Verständnis des Rousseau'schen Erziehungsbegriffs ist es zunächst notwendig, den menschlichen Naturzustand zu definieren und ihn vom Gesellschaftszustand abzugrenzen. In der menschlichen Natur ist die Fähigkeit zur Vervollkommnung angelegt, die daran anschließend erläutert wird. Darauf aufbauend wird der Erziehungsbegriff Rousseaus thematisiert: Zuerst wird das Ziel der Erziehung bestimmt, dann die drei Instanzen, die an der Erziehung beteiligt sind. Anschließend wird Rousseaus Konzept der "negativen Erziehung" erläutert, wobei zunächst die Abgrenzung zur "positiven Erziehung" erfolgt. In Bezug auf die "negative Erziehung" wird besonders die pädagogische Inszenierung mit dem "Gesetz der Notwendigkeit" betrachtet. Die Anwendung des Konzepts und die Entwicklung des Kindes werden anhand der Entwicklungsstufen der formalen Identität dargestellt, wobei eine Aufteilung zwischen "Frühe Kindheit", "Knabenalter", "Jünglingsalter" und "Reifezeit" erfolgt. Von dem zuvor ausführlich behandelten Konzept wird dann Rousseaus Idee der Mädchenerziehung abgegrenzt. Abschließend folgt das Fazit, in dem die Befunde zusammengefasst und ein Ausblick gegeben wird.
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