In den letzten Jahren dominiert ein Thema die Schlagzeilen: die Finanzkrise und die maroden Banken. Und wer bezahlt, wenn mal wieder eine Bank aus dem Ruder läuft? Die Sparer und die Steuerzahler! Trotzdem schaffen es die Bankmanager immer wieder, sich strengeren Reglements zu entziehen, und tischen dafür die aberwitzigsten Argumente auf. Anat Admati und Martin Hellwig untersuchen diese "modernen Märchen" und kommen eindeutig zu dem Schluss, dass es keineswegs notwendig ist, die Vorzüge des Systems zu opfern, um die Banken gesünder und sicherer zu machen.
Denn Finanzkonzerne sind oftmals so krisenanfällig, weil sie es sein wollen, um höhere Gewinne zu machen, und nicht, weil sie es müssen. Aus dem Schaden scheint niemand klug geworden zu sein. Damit die zu schwache Regulierung von Banken nicht zur nächsten Krise führt, setzen sich Admati und Hellwig für ambitionierte Reformen ein und schlagen eine Reihe von einfach umzusetzenden Schritten vor.
Doch damit sich im Bankensektor etwas bewegt, ist eine kritische Gesellschaft erforderlich. Admati und Hellwig entzaubern das märchenhaft unverständliche Banker-Vokabular und entmystifizieren die Herren des Geldes.
Denn Finanzkonzerne sind oftmals so krisenanfällig, weil sie es sein wollen, um höhere Gewinne zu machen, und nicht, weil sie es müssen. Aus dem Schaden scheint niemand klug geworden zu sein. Damit die zu schwache Regulierung von Banken nicht zur nächsten Krise führt, setzen sich Admati und Hellwig für ambitionierte Reformen ein und schlagen eine Reihe von einfach umzusetzenden Schritten vor.
Doch damit sich im Bankensektor etwas bewegt, ist eine kritische Gesellschaft erforderlich. Admati und Hellwig entzaubern das märchenhaft unverständliche Banker-Vokabular und entmystifizieren die Herren des Geldes.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 28.10.2013Mehr Eigenkapital bitte!
Das Buch von Admati/Hellwig liegt in deutscher Sprache vor
"Einarmige Ökonomen" nennt Raghuram Rajan Kollegen, die meinen, aus einfachen Analysen weitreichende politische Schlussfolgerungen ziehen zu können. Rajan, hoch angesehener Ökonom in Chicago und seit kurzem Präsident der Notenbank Indiens, benutzte den Begriff "einarmige Ökonomen" kürzlich auf einer Veranstaltung in Frankfurt mit Bezug auf die Diskussionen über ein angemessenes Bankeigenkapital. Nicht namentlich erwähnt, aber vermutlich auch gemeint waren Anat Admati (Stanford University) und Martin Hellwig (Max-Planck-Institut zur Erforschung von Gemeinschaftsgütern). Admati und Hellwig hatten im vergangenen Jahr in englischer Sprache ein aufsehenerregendes Buch veröffentlicht, das nun auch in deutscher Sprache vorliegt und für jeden an Fragen der Regulierung von Banken und Finanzmärkten Interessierten Pflichtlektüre sein soll.
Die Kernthese von Admati/Hellwig lautet, dass eine deutlich höhere Eigenkapitalausstattung der Banken der beste Weg ist, Banken und damit auch das Finanzsystem sicherer zu gestalten. Die beiden Autoren wenden sich nicht zuletzt gegen Behauptungen aus der Finanzbranche, zusätzliches Eigenkapital führe zu einer geringeren Kreditvergabe und damit zu einer Schwächung des Wirtschaftswachstums.
Wie hoch die Eigenkapitalausstattung von Banken sein sollte, mag unter Fachleuten umstritten sein und bleiben. Diese Debatten ändern aber nichts an der Feststellung, dass Admati und Hellwig ein Meisterwerk gelungen ist, denn sie schaffen es auf eine beeindruckende Weise, auch Nichtfachleuten zu erklären, wie eine Bank (und damit unser Geldsystem) überhaupt funktioniert. Denn über kaum ein anderes ökonomisches Gebiet gibt es ein derart verbreitetes Un- und Halbwissen, wie allein ein Blick in Blogs und Internetforen zeigt. Ein vollkommener Schutz vor Finanzkrisen ist nicht zu haben, aber die beiden Autoren beschreiben auf eine beeindruckende Weise, dass unser Finanzsystem ein gutes Stück sicherer gestaltet werden kann, ohne die Leistungskraft der Wirtschaft opfern zu müssen.
gb.
Anat Admati / Martin Hellwig: Des Bankers neue Kleider.
Finanzbuch Verlag, München 2013, 528 Seiten, 24,99 Euro
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Das Buch von Admati/Hellwig liegt in deutscher Sprache vor
"Einarmige Ökonomen" nennt Raghuram Rajan Kollegen, die meinen, aus einfachen Analysen weitreichende politische Schlussfolgerungen ziehen zu können. Rajan, hoch angesehener Ökonom in Chicago und seit kurzem Präsident der Notenbank Indiens, benutzte den Begriff "einarmige Ökonomen" kürzlich auf einer Veranstaltung in Frankfurt mit Bezug auf die Diskussionen über ein angemessenes Bankeigenkapital. Nicht namentlich erwähnt, aber vermutlich auch gemeint waren Anat Admati (Stanford University) und Martin Hellwig (Max-Planck-Institut zur Erforschung von Gemeinschaftsgütern). Admati und Hellwig hatten im vergangenen Jahr in englischer Sprache ein aufsehenerregendes Buch veröffentlicht, das nun auch in deutscher Sprache vorliegt und für jeden an Fragen der Regulierung von Banken und Finanzmärkten Interessierten Pflichtlektüre sein soll.
Die Kernthese von Admati/Hellwig lautet, dass eine deutlich höhere Eigenkapitalausstattung der Banken der beste Weg ist, Banken und damit auch das Finanzsystem sicherer zu gestalten. Die beiden Autoren wenden sich nicht zuletzt gegen Behauptungen aus der Finanzbranche, zusätzliches Eigenkapital führe zu einer geringeren Kreditvergabe und damit zu einer Schwächung des Wirtschaftswachstums.
Wie hoch die Eigenkapitalausstattung von Banken sein sollte, mag unter Fachleuten umstritten sein und bleiben. Diese Debatten ändern aber nichts an der Feststellung, dass Admati und Hellwig ein Meisterwerk gelungen ist, denn sie schaffen es auf eine beeindruckende Weise, auch Nichtfachleuten zu erklären, wie eine Bank (und damit unser Geldsystem) überhaupt funktioniert. Denn über kaum ein anderes ökonomisches Gebiet gibt es ein derart verbreitetes Un- und Halbwissen, wie allein ein Blick in Blogs und Internetforen zeigt. Ein vollkommener Schutz vor Finanzkrisen ist nicht zu haben, aber die beiden Autoren beschreiben auf eine beeindruckende Weise, dass unser Finanzsystem ein gutes Stück sicherer gestaltet werden kann, ohne die Leistungskraft der Wirtschaft opfern zu müssen.
gb.
Anat Admati / Martin Hellwig: Des Bankers neue Kleider.
Finanzbuch Verlag, München 2013, 528 Seiten, 24,99 Euro
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
"Ein sehr lesenswertes Buch ohne viel Mathematik." -- Dr. Jürgen Stark, bis Ende 2011 Mitglied des Direktoriums der Europäischen Zentralbank (Chefvolkswirt)
"Martin Hellwig ist einer der vielleicht angesehensten deutschen Ökonomen." -- Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung
"Anat Admati und Martin Hellwig [...] haben die Gabe, die todlangweiligen Details über Banking so zu erzählen, dass sie jeder versteht." -- Bloomberg News
"Anat Admati, Professorin an der Stanford University, und Martin Hellwig, Direktor am Max-Planck-Institut, haben bewundernswerte Arbeit geleistet, indem sie zeigen, wie Kapital im Bankensystem gegen Schocks wirkt und warum zu wenig Kapital die Banken instabil macht." -- The Economist
"Des Bankers neue Kleider ist das wichtigste Buch über Banken seit sehr langer Zeit." -- Kenneth S. Rogoff, Autor von "Dieses Mal ist alles anders"
"Pflichtlektüre für alle, die verstehen wollen, warum unser Bankensystem einer dringenden Reform bedarf." -- Bert Flossbach, Autor von "Die Schuldenlawine" und einer der erfolgreichsten deutschen Vermögensverwalter
"Wenige Bücher verändern die Welt. "Des Bankers neue Kleider" hat das Zeug dazu. Zwei Gelehrte spießen mit bestechender Logik und gestützt auf empirisches Wissen die Ausreden der Banken auf, warum sie ihre Eigenkapitalquote so niedrig halten. Beeindruckend." -- DiePresse.com
"Martin Hellwig ist einer der vielleicht angesehensten deutschen Ökonomen." -- Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung
"Anat Admati und Martin Hellwig [...] haben die Gabe, die todlangweiligen Details über Banking so zu erzählen, dass sie jeder versteht." -- Bloomberg News
"Anat Admati, Professorin an der Stanford University, und Martin Hellwig, Direktor am Max-Planck-Institut, haben bewundernswerte Arbeit geleistet, indem sie zeigen, wie Kapital im Bankensystem gegen Schocks wirkt und warum zu wenig Kapital die Banken instabil macht." -- The Economist
"Des Bankers neue Kleider ist das wichtigste Buch über Banken seit sehr langer Zeit." -- Kenneth S. Rogoff, Autor von "Dieses Mal ist alles anders"
"Pflichtlektüre für alle, die verstehen wollen, warum unser Bankensystem einer dringenden Reform bedarf." -- Bert Flossbach, Autor von "Die Schuldenlawine" und einer der erfolgreichsten deutschen Vermögensverwalter
"Wenige Bücher verändern die Welt. "Des Bankers neue Kleider" hat das Zeug dazu. Zwei Gelehrte spießen mit bestechender Logik und gestützt auf empirisches Wissen die Ausreden der Banken auf, warum sie ihre Eigenkapitalquote so niedrig halten. Beeindruckend." -- DiePresse.com
»Martin Hellwig ist einer der vielleicht angesehensten deutschen Ökonomen.« Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung »Des Bankers neue Kleider ist das wichtigste Buch über Banken seit sehr langer Zeit.« Kenneth S. Rogoff, Autor von »Dieses Mal ist alles anders« »Pflichtlektüre für alle, die verstehen wollen, warum unser Bankensystem einer dringenden Reform bedarf.« Bert Flossbach, Autor von »Die Schuldenlawine« und einer der erfolgreichsten deutschen Vermögensverwalter »Anat Admati und Martin Hellwig [...] haben die Gabe, die todlangweiligen Details über Banking so zu erzählen, dass sie jeder versteht.« Bloomberg News »Anat Admati, Professorin an der Stanford University, und Martin Hellwig, Direktor am Max-Planck-Institut, haben bewundernswerte Arbeit geleistet, indem sie zeigen, wie Kapital im Bankensystem gegen Schocks wirkt und warum zu wenig Kapital die Banken instabil macht.« The Economist