Es läuft nicht gerade rund für Nelson. Sein Bruder hat die lateinamerikanischeHeimat in Richtung USA verlassen, und seine Freundin trifft einen anderen,wird schwanger. Für den jungen Schauspieler ist es deshalb ein Lichtblick, alser vom legendären Theatermacher Henry Núñez für eine Rolle besetzt wird.Zusammen gehen sie auf Tournee und spielen in den Städten der Provinz, aufMarktplätzen und vor Bergleuten, ein Stück über Leben und Tod.Doch bei einem dieser Gastspiele kommt es zum Eklat: Nelson gibt seineRolle im Stück auf und nimmt im echten Leben eine falsche Identität an, die ihnals tragischen Helden in die Irre führen wird.Mit diesem Roman hat sich Alarcón endgültig in die erste Reihe der bedeutendstenUS- amerikanischen Autoren geschrieben. Vorsätzlich werden hier dieGrenzen zwischen Kunst und Leben verwischt - wie schon in seinem großartigen,in zahlreiche Sprachen übersetzten Debütroman Lost City Radio gilt auchhier: Liebe ist immer politisch.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Daniel Alarcons neuer Roman "Des Nachts gehn wir im Kreis" ist wieder ein herausragendes Stück Literatur, schwärmt Rezensent Ralph Hammerthaler, der hier einmal mehr mit dem in Peru geborenen Autor in sein Heimatland reist. In dem äußerst geschickt aufgebauten Roman entdeckt der Kritiker die Identität des Erzählers erst spät, auf dem Weg dorthin begleitet er den jungen Nelson, der sich der Theatergruppe um Henry Nunez anschließt, die mit dem Stück "Der dumme Präsident" durch Peru reist, für das jener Nunez einst inhaftiert wurde. Die Liebe zwischen Nunez und seinem Mitinsassen Rogelio ist hier ebenso Thema wie der gewaltsame Tod des Geliebten im Krieg, von dem Nunez Rogelios demenzkranke Mutter in Kenntnis setzen muss, resümiert der Rezensent. Gebannt folgt er dieser brillanten Geschichte, die teilweise auf wahren Begebenheiten, insbesondere aber auf Alarcons weitgehenden Recherchen beruht.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Eine makellose Prosa, durchsetzt mit Witz und überraschenden Sätzen.« Washington Post