Jede Berufsgruppe hat ihre spezielle Fachliteratur. Warum nicht auch der Teufel? In dem amerikanischen Schriftsteller Ambrose Bierce (1842-1914) hatte der Beelzebub schließlich einen Autor gefunden, der für ihn diese Aufgabe erledigte.
Bierce, der wegen seines Witzes und seiner Boshaftigkeit auch
„Bitter Bierce“ genannt wurde, hatte bereits 1881 mit seinen satirischen Definitionen begonnen und…mehrJede Berufsgruppe hat ihre spezielle Fachliteratur. Warum nicht auch der Teufel? In dem amerikanischen Schriftsteller Ambrose Bierce (1842-1914) hatte der Beelzebub schließlich einen Autor gefunden, der für ihn diese Aufgabe erledigte.
Bierce, der wegen seines Witzes und seiner Boshaftigkeit auch „Bitter Bierce“ genannt wurde, hatte bereits 1881 mit seinen satirischen Definitionen begonnen und sie unregelmäßig bis 1906 fortgesetzt. Sie erschienen in verschiedenen Zeitschriften, bis sie dann erstmals in „The Devil’s Dictionary“ gesammelt veröffentlicht worden. Eine zweite Ausgabe von 1911 enthielt bereits rund 1000 Eintragungen - Worterklärungen, Aphorismen, Epigramme usw. Die bisher bekannteste deutsche Ausgabe von 1966 brachte eine Auswahl von rund 600 Einträgen.
Die vorliegende Übersetzung von Gisbert Haefs wurde erstmals 1986 im Haffmans Verlag veröffentlicht und wurde für diese Ausgabe überarbeitet und etwas ergänzt. In „Des Teufels Wörterbuch“ zeigt sich Ambrose Bierce als literarischer Scharfrichter und bissiger Beobachter, der unbarmherzig die Schwächen der menschlichen Existenz bis in unsere Zeit aufzeigt. Daher sind einige seiner „Teufels“-Definitionen heute geflügelte Worte geworden.
Hier einige Kostproben: „Jahr“ - Periode von dreihundertfünfundsechzig Enttäuschung, „Kirche“ - Ort, wo der Pfarrer Gott anbetet und die Frauen den Pfarrer, „Teufel“ - Urheber all unserer Leiden und Besitzer aller guten Dinge dieser Welt, „Zahnarzt“ - Zauberkünstler, der einem Metall in den Mund steckt und dabei Münzen aus den Taschen zieht.
Das oktavgroße Büchlein im samtschwarzen Einband ist eine wahre Fundgrube solcher schwarzhumorigen Einfälle … und da Bierce „rezensieren“ als Nachweis der eigenen Klugheit, die man in ein Buch hineingelesen hat, definiert, schweige ich hier lieber.