Auf den ersten Blick scheinen die Disziplinen Design und Entwicklungszusammenarbeit kaum Berührungspunkte zu haben. (Industrie- und) Produktdesign wird zumeist nur mit Hochtechnologie und/oder Styling assoziiert, nicht aber mit der Bekämpfung von Armut. Tatsächlich befasst sich Design vorrangig mit der Lösung von Problemen und mit der Entwicklung von Produkten und Systemen, die unser Leben einfacher, sicherer und angenehmer machen sollen Konzepten, an denen auch in den sog. Entwicklungsländern großer Bedarf herrscht. In der internationalen Entwicklungszusammenarbeit wird dieses Potential bisher verkannt, wie auch in der Designwelt die Bedürfnisse der Bevölkerung der Länder des Südens noch kaum berücksichtigt werden. Diese Arbeit wendet sich gleichermaßen an Designer wie an Akteure der Entwicklungszusammenarbeit: Nach einer Einführung in die Disziplinen wird anhand von Beispielen aufgezeigt, welche Produktions- und Gestaltungskonzepte im südlichen Kontext "funktionieren", wie lokale Gestaltung, Produktentwicklung und Produktion positiv auf Wirtschaft, Politik und Umwelt der Länder einwirken kann, und welche Punkte beim Entwurf von Produkten für den südlichen Markt zu beachten sind.