Metaversen sind virtuelle oder unsere Realität virtuell erweiternde, 3-dimensionale, immersive und persistente digitale Erlebnisumgebungen. Nutzer können in ihnen mittels virtueller Personalitäten wie Avataren synchron und auch untereinander in Echtzeit agieren. Für Branchen wie Fashion, Entertainment, Gaming und Education aber auch für die industrielle Entwicklung gewinnen Metaversen wegen ihrer technischen und wirtschaftlichen Potenziale derzeit enorm an Bedeutung. Die rasante Entwicklung führt aktuell zu einer Vielzahl rechtlicher Herausforderungen. Die vorliegende Ausarbeitung behandelt designrechtliche Probleme im Spannungsfeld der Fragen, wie das Designrecht der Europäischen Union auf die neuen Sachverhalte anzuwenden ist und inwiefern bestehende Rechtsvorschriften änderungsbedürftig sind. Es wird insbesondere dafür argumentiert, dass Designs, die der Öffentlichkeit an virtuellen Objekten im Metaverse zugänglich gemacht werden, bereits auf Basis des geltenden europäischen Designrechts schutzfähig sind. Eingehend erörtert wird ferner die Möglichkeit von Designverletzungen sowohl innerhalb eines Metaverse als auch durch Benutzung virtueller, digitaler Designs einerseits und entsprechender Designs an Erzeugnissen unserer realen, analogen Welt andererseits. Einbezogen werden hierbei Prozesse der Digitalisierung und dimensional conversion im Zuge von Gestaltungsübertragungen, der Analogisierung bspw. durch 3D-Druck sowie der Designgenerierung durch Künstliche Intelligenz.