Viele Worte, wenig Handlung
Hin und wieder kommt es vor, dass ein Buch mich gar nicht erreicht. Jetzt war es nach langer Zeit wieder einmal so weit.
Wenn ich mit einem Wort zusammenfassen müsste, was mich am meisten an diesem Buch gestört hat, hier ist es: Geschwafel. Ich habe mich selten so
durch die Zeilen gequält und hätte bereits nach ein paar Kapiteln abgebrochen. Für mich war das…mehrViele Worte, wenig Handlung
Hin und wieder kommt es vor, dass ein Buch mich gar nicht erreicht. Jetzt war es nach langer Zeit wieder einmal so weit.
Wenn ich mit einem Wort zusammenfassen müsste, was mich am meisten an diesem Buch gestört hat, hier ist es: Geschwafel. Ich habe mich selten so durch die Zeilen gequält und hätte bereits nach ein paar Kapiteln abgebrochen. Für mich war das einfach zu viel Text mit zu wenig Inhalt.
Bereits zu Beginn des Romans fiel mir auf, wie viele Worte die Autorin dafür findet, wenn etwas in Scherben geht und auf die Protagonistin herabregnet. Das ist an sich in dieser Konstellation, auf die die Autorin hinauswill, wohl etwas Traumatisches, sicher, aber das weiß der Leser auch durch die bloße Schilderung, er muss es nicht wieder und wieder und wieder und wieder aufs Butterbrot geschmiert bekommen.
Ebenso muss der Leser nicht mehrfach daran erinnert werden, wie schön die Figuren doch allesamt sind. Abgesehen davon, dass ich es als eine sehr einseitige und wenig gefühlvolle Betrachtungsweise empfinde, wenn zwei Menschen sich hauptsächlich aufgrund optischer Reize voneinander angezogen fühlen, so ist es einfach anstrengend, wenn einem förmlich aufs Auge gedrückt wird, wie anziehend z. B. jemandes „Iriden“ doch sind.
Es kam der Punkt, an dem ich dachte, wenn ich jetzt noch ein weiteres Mal „Iriden“ lese, bekomme ich Brechreiz. Na ja, und mit ständigem Brechreiz liest es sich nicht entspannt.
Inhaltliche als auch Wortwiederholungen sind in diesem Roman ein ganz großes Ding. Ich kann durchaus verstehen, dass jemand Worte liebt oder sich nicht für eine ganz bestimmte Formulierung entscheiden kann und deswegen am liebsten alle seine diesbezüglichen Ergüsse behalten möchte, aber darum geht es in einem Liebesroman eben nicht, da geht es um Liebe. Zumindest wäre das wünschenswert.
Das Buch wurde in der Ankündigung als Romance-Thrill angepriesen. Nun, auf den Thrill wartet man hier vergebens. Es sei denn, damit sind die Misshandlungen gemeint, die Collin von seinem Vater angetan werden. Hier ist ein weiterer Punkt, der mich stört. Die Figur des Vaters ist sooo eindimensional. Wenn es schon so viele Worte in diesem Buch gibt, hier hätten ein paar mehr die Figur doch tatsächlich nachvollziehbar und echt wirken lassen.
Dass Collin, obwohl er erwachsen ist und nicht mehr zu Hause wohnt, all diese Misshandlungen über sich ergehen lässt, um seine ebenfalls erwachsene Schwester, die noch zu Hause wohnt, davor zu schützen – na ja, realistisch ist das nicht. Ebenso wenig wie die Szene mit der Polizei, die diesbezüglich später geschildert wird – hier wäre es nicht schlecht gewesen, sich vorab damit zu befassen, wie Polizeiarbeit in den USA funktioniert.
Ich könnte noch eine Weile so weiter machen, aber dann bin ich es, die viele Worte macht. Fakt ist, dieser Roman hat mich nicht erreicht. Leider.
Wem also könnte dieses Buch gefallen? Ich habe keine Ahnung, aber über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten. Sicher gibt es auch Leser, die es mögen, die gleiche Sache mit möglichst vielen Worten umschrieben zu bekommen. Und immerhin geht es hier um eine Protagonistin, die gerne liest und in einem schicken Zimmer voller romantischer Bücher schläft. Allein damit dürften sich genug Leser identifizieren können.