Ausgangspunkt der Untersuchung in diesem Buch ist der seit den 1990er Jahren in der Bundesrepublik Deutschland eingesetzte Umbruchprozess der gesetzlichen Rahmenbedingungen zur Finanzierung von Pflegeleistungen (Umstellung auf die Soziale Pflegeversicherung SGB XI) und die sich dabei zeitgleich veränderte Rolle der Freien Wohlfahrtspflege im Sozialsektor. Im Ergebnis wird mit Bezug auf die spezifische Entstehungsgeschichte der Freien Wohlfahrtspflege in Deutschland, die veränderten Beziehungen im Sozialrechtssystem zwischen Staat und Wohlfahrtspflege nachgewiesen und die aktuelle Umbruchsituation innerhalb der Wohlfahrtspflege aus dem historischen Kontext heraus bewertet. So wird der fortschreitende Legitimations- und Funktionsverlust dieser maßgeblichen gesellschaftlichen Institution mit der Kombinationsfähigkeit aus Fachkompetenz und sozialer Mitverantwortung deutlich. Erst durch den Verlust der Mitentscheidungshoheit im konkreten Bereich der stationären Altenpflege, war die Entfaltung und Unumkehrbarkeit eines (Schein)-Wettbewerbs um neu entstandene kommodifizierte soziale Dienstleistungen ermöglicht worden. Die Zielstellung in dem Buch besteht darin, am Beispiel der stationären Altenpflege, die nach dem Systemwechsel zur Sozialen Pflegeversicherung (SGB XI) eingetretenen und aktuell anhaltenden krisenhaften Erscheinungen anhand der sozialrechtlichen Systematik zu untersuchen und mittels der gesetzlichen Bestimmungen und der angepassten Rechtsprechung, die zum Teil widersprüchlichen Interpretationen gegenüber zu stellen und dabei auf die relevanten Ursachen für die krisenhafte Situation vorzudringen, die dem komplexen System innewohnen.
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