Der Euro ist zehn Jahre nach seiner Einführung eine Erfolgsgeschichte, obwohl gerade in Deutschland anfangs die Skepsis überwog. Die vorliegende Untersuchung befasst sich mit Bestimmungsgründen des Kapitalmarktzinses in der EWU aus dem Blickwinkel des Jahres 1998. Im theoretischen Teil werden Aspekte der ?Währungsqualität? des Euros analysiert. Zur Modellierung der Kräfteverhältnisse wird der Übergang von einer Teilmonopolstellung der USA zu einem oligopolistischen Gleichgewicht zwischen dem Euro- und Dollarraum beschrieben. Es werden Ansätze der kooperativen Spieltheorie hinsichtlich ihrer Relevanz für die Geld- und Wechselkurspolitik dargestellt. Im Anschluss werden Ergebnisse empirischer Untersuchungen zum Ausmaß des internationalen Zinsverbundes präsentiert. Es zeigt sich, dass US-Zinsschocks kurzfristig Dominanz erlangen können, langfristig allerdings Zinssignale der EZB maßgeblich sind, vorausgesetzt ihre Geldpolitik ist zeitkonsistent, transparent und glaubwürdig. Dieses Buch richtet sich an Praktiker in Banken und Politik, aber auch an ein wissenschaftliches Fachpublikum, da es eine frühe Studie der internationalen Rolle des Euro bietet.