Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1, Universität zu Köln (Seminar für Literaturwissenschaft und Didaktik), Veranstaltung: Liebeskonzepte und Geschlechterkonstellationen in, Sprache: Deutsch, Abstract: Als "Kenner des menschlichen Seelenlebens" hat Arthur Schnitler 1924 auf psychologisch-literarische Weise in der Novelle "Fräulein Else" den Suizid der Protagonistin als logische Konsequenz ihrer sozialen und psychischen Bedingungen dargestellt. Diese Determinanten des Suizids werden in der vorliegenden Arbeit untersucht.Zunächst wird an Hand Schnitzlers Biographie der Frage nachgegangen, woher dieser sein psychologisch fundiertes Wissen hatte und welchen Einfluss sein Zeitgenosse Sigmund Freud auf sein literarisches Schaffen nahm. Schnitzler erreicht beim Rezipienten ein hohes Maß an Empathie mit der Protagonistin, die Frage, wie er das technisch umsetzt, wird in der formalen Analyse des Inneren Monologes sowie im Aufbau der Novelle betrachtet. Elses gesellschaftliche Situation, ihre Beziehungen zum Vater, zur Mutter, Cissy und Paul werden mit dem Fokus auf die Forderung Herrn von Dorsdays als nicht lösbaren Konflikt, untersucht. Warum sie an diesem Konflikt scheitert, wird an Hand ihrer psychischen Disposition, ihren inadäquaten Lösungsstrategien und ihrem problematischen Liebeskonzept, herausgestellt. Zuletzt interessiert die Frage, ob die Protagonistin literarisch tatsächlich stirbt. Wie wahrscheinlich ist das letale Ende Elses, bedenkt sie doch selbst, "vielleicht habe ich nicht einmal genug Veronal."?
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