Die Arbeit beruht auf einer empirischen Untersuchung der Einstellungen junger Deutscher gegenüber Sprechern mit ostslavischem Akzent. Es wurde versucht, die relative Bedeutung der Aussprache und der Grammatik eines Sprechers für die Einstellung zu erfassen. Faktoren wie Geschlecht der Sprecher und der Probanden sowie Ausbildungsstand der Letzteren wurden bei der Analyse berücksichtigt. Der prognostizierte Effekt "Schlechtere Aussprache bzw. Grammatik führen zu schlechterer Bewertung persönlicher Eigenschaften des Sprechers" konnte nur für einen Teil der Versuchspersonen nachgewiesen werden. Darüber hinaus wurde eine hochsignifikante Korrelation zwischen der Bewertung des allgemeinen Ausdrucks eines Sprechers und der Einschätzung seiner persönlichen Eigenschaften festgestellt.
«DaF-Interessenten (Lehrende, Wissenschaflter usw.) sollten die vorliegende Arbeit zur Kenntnis nehmen, um sich bereits existierender und weiterer Fragen und Probleme im Forschungskontext zur Wirkung von Ausspracheabweichungen im Zusammenhang mit interferenzbedingten Fehlern erneut bewusst zu werden.» (Kerstin Reinke, Deutsch als Fremdsprache)