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Der Balladendichter, schreibt Goethe, "bedient sich ... aller drei Grundarten der Poesie, um zunächst auszudrücken, was die Einbildungskraft erregen, den Geist beschäftigen soll; er kann lyrisch, episch, dramatisch beginnen und, nach Belieben die Formen wechselnd, fortfahren, zum Ende hineilen oder es weit hinausschieben ... Übrigens ließe sich an einer Auswahl solcher Gedichte die ganze Poetik gar wohl vortragen, weil hier die Elemente noch nicht getrennt, sondern wie in einem lebendigen Ur-Ei zusammen sind, das nur bebrütet werden darf ..."

Produktbeschreibung
Der Balladendichter, schreibt Goethe, "bedient sich ... aller drei Grundarten der Poesie, um zunächst auszudrücken, was die Einbildungskraft erregen, den Geist beschäftigen soll; er kann lyrisch, episch, dramatisch beginnen und, nach Belieben die Formen wechselnd, fortfahren, zum Ende hineilen oder es weit hinausschieben ... Übrigens ließe sich an einer Auswahl solcher Gedichte die ganze Poetik gar wohl vortragen, weil hier die Elemente noch nicht getrennt, sondern wie in einem lebendigen Ur-Ei zusammen sind, das nur bebrütet werden darf ..."
Rezensionen
Welches ist Ihre Lieblingsballade? Ihnen fällt der Titel nicht ein? Der Autor nicht? Sie kennen gar keine?! Sie können sie kennen lernen - die schönsten, die schaurigsten, die lustigsten, die traurigsten. Hartmut Laufhütte hat sie ausgewählt: "Deutsche Balladen". Hier sind sie alle versammelt, die unbekannten, die halb vergessenen, die lyrischen Evergreens: von Johann Friedrich Löwens "Zuverlässiger Geschichte" über August von Platens "Harmosan" bis zu Schillers "Taucher", "Handschuh", "Bürgschaft". Selbst Biermann und Grass, satirisch über Brecht bzw. Adorno nachsinnend, kommen zu (ungereimtem) Wort. Die Welt

Die von einer allzu deutschen Germanistik aufgetürmten Vorurteile gegen die antike, moderne und sogar postmoderne Stoffe mühelos verarbeitende lyrisch-episch-dramatische Mischgattung vermag die vorliegende Anthologie auf ebenso lehrreiche wie unterhaltsame Weise restlos zu zerstreuen. Sie beginnt bei Ludwig Gleim und endet, vielleicht zu früh, sicher aber nur vorläufig, bei Ulla Hahn. Vom besten Kenner der Gattung herausgegeben und ideologisch kräftig entrümpelt, ist sie zuverlässig in der Präsentation des Kanonischen, mutig im Fortlassen des allzu Bekannten, originell im Aufspüren von Außenseitern und modernen Fortsetzern der Gattung (...).

Das wohlfeile, schöne und handliche Buch (für Neugierige enthält es einen informativen wissenschaftlichen Anhang) gehört nicht nur auf den Weihnachtstisch, Schreibtisch, Schultisch und Nachttisch - seine Balladen gehören memoriert und vor allem immer wieder laut vorgetragen, zu allen passenden und unpassenden Gelegenheiten, im Flugzeug, in der Sauna und im ICE: "Drei mohren stehn im felde / und pflücken reis und tee, / doch auf der hazienda / schlürft ein tyrann café" (h.c. artmann) - so oder ähnlich, der Erfolg wird nicht ausbleiben. Rheinischer Merkur…mehr