Inhaltlich unveränderte Neuauflage. Schulischer Geschichtsunterricht dient nicht nur der Vermittlung von historischem Wissen, sondern ist immer auch Medium der Vermittlung von politisch beeinflussten Geschichts- und Identitätsvorstellungen. Dies gilt umso mehr in Grenzregionen, deren nationale Zugehörigkeit über lange Zeiträume unbestimmt oder umstritten war. Aufgrund seines staatlich geregelten Charakters ist der Geschichtsunterricht in besonderer Weise Träger offizieller Geschichtsvorstellungen und bietet somit Einblicke in politisch tolerierte oder erwünschte Deutungen von Geschichte. Am Beispiel des Saargebietes und späteren Saarlandes, das zwischen 1935 und 1970 drei sehr verschiedenen Nationalkontexten zugerechnet wurde, untersucht der Autor, wie weit Geschichtsvermittlung in der Schule durch politische und ideologische Vorgaben geprägt war und Veränderungen auf dieser Ebene unmittelbar nachvollzog. Aus Lehrplänen und Schulbüchern, aber auch aus Akten der Schulbehörden und Publikationen von Lehrerverbänden entfaltet er ein detailliertes und zugleich differenziertes Bild offizöser Geschichtsdeutungen im Saarland zwischen 1935 und 1970.
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