Mit 34 Jahren fing Klaus Elle mit seiner Familie neu an. Der unangepasste Künstler, der in der DDR-Subkultur verankert war, durfte 1988 ausreisen. Über drei Jahrzehnte später schaut Elle zurück auf Ausbildungs- und Armeezeit, beschreibt eindringlich die Monate des Wartens bis zur Ausreisegenehmigung, schildert zähe Behördengänge und reflektiert aufkommende Zweifel. Im Westen folgen Wohnungssuche, eine ABM-Stelle mit Fotokursen und eine erste Ausstellung in einer Independentgalerie, seine Frau beginnt eine Umschulung zur Betriebswirtin. Als die Mauer anderthalb Jahre später fällt, ist die Begeisterung nicht riesengroß. Elle fragt sich: War es richtig, die alte Heimat zu verlassen? Hätte man nicht lieber bleiben sollen - und wo stünde man jetzt?