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Dies Buch möchte nicht nur belehren, sondern auch anregen, nicht nur studiert, sondern auch gern gelesen sein. Ich versuchte, viel unnützen Ballast, der in den landläufigen Lehrbüchern mitgeschleppt wird, über Bord zu werfen, um dafür dem Wesentlichen und Lebensvollen, soweit das auf beschränktem Raume möglich ist, zu seinem Recht zu verhelfen. Der gewählte Titel soll andeuten, daß hier nicht ein Gesamtbild der deutschen Geschichte in der salischen und staufischen Epoche erwartet werden darf, sondern daß im Mittelpunkt der Darstellung durchaus die staatliche Entwicklung steht, in der die…mehr

Produktbeschreibung
Dies Buch möchte nicht nur belehren, sondern auch anregen, nicht nur studiert, sondern auch gern gelesen sein. Ich versuchte, viel unnützen Ballast, der in den landläufigen Lehrbüchern mitgeschleppt wird, über Bord zu werfen, um dafür dem Wesentlichen und Lebensvollen, soweit das auf beschränktem Raume möglich ist, zu seinem Recht zu verhelfen. Der gewählte Titel soll andeuten, daß hier nicht ein Gesamtbild der deutschen Geschichte in der salischen und staufischen Epoche erwartet werden darf, sondern daß im Mittelpunkt der Darstellung durchaus die staatliche Entwicklung steht, in der die führenden Persönlichkeiten ja ganz anders hervortreten, als etwa in der verfassungsrechtlichen und wirtschaftlichen. Bei den Literaturangaben habe ich mich grundsätzlich auf die wertvolleren Schriften beschränkt; für bibliographische Zwecke steht ja neben anderen Hilfsmitteln die Quellenkunde von Dahlmann-Waitz zur Verfügung. Die den beiden Hauptabschnitten vorangeschickten Bemerkungen über die Geschichtsquellen sollen nur die notdürftigsten Fingerzeige geben, nicht etwa das Wissenswerte erschöpfen, denn gerade hierfür fehlt es nicht an bequemen Handbüchern. Auf die Andeutung der wichtigeren wissenschaftlichen Kontroversen, namentlich soweit sie noch unausgetragen sind, glaubte ich besonderen Nachdruck legen zu sollen. Eine eigene Stellungnahme schien mir da in der Regel anregender, als ein farbloses Referat der Meinungen; daß der angehende Forscher da nicht allenthalben auf die verba magistri zu schwören hat, versteht sich von selbst.
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Autorenporträt
Karl Hampe (1869-1936) war von 1903 bis 1934 ordentlicher Professor für mittlere und neuere Geschichte an der Universität Heidelberg. Bis zum Ersten Weltkrieg war er Monarchist. Nach dem Untergang des Kaiserreiches am Ende des Weltkrieges wandelte er sich zum »Vernunftrepublikaner«. 1933 distanzierte er sich vom Nationalsozialismus. Er ging in die innere Emigration, indem er vorzeitig in den Ruhestand eintrat und sich in das Privatleben zurückzog. Hampe zählt zu den bedeutendsten Mediävisten des ersten Drittels des 20. Jahrhunderts. Mit seinen Überblicksdarstellungen »Deutsche Kaisergeschichte in der Zeit der Salier und Staufer« (1909), »Herrschergestalten des deutschen Mittelalters« (1927) oder »Das Hochmittelalter« (1932) prägte er das Mittelalterbild der Deutschen vor 1945. Nach seinem Tod wurden einige seiner Texte in der NS-Zeit propagandistisch mißbraucht. Sein von 1914 bis 1920 sorgfältig geführtes Kriegstagebuch gilt als bedeutende Quelle für die Kultur- und Mentalitätsgeschichte des Gelehrtentums am Ende des Kaiserreiches. Das Kriegstagebuch wurde 2004 der Forschung als Edition zur Verfügung gestellt. Hampes Schüler Friedrich Baethgen, Percy Ernst Schramm und Gerd Tellenbach übten in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts erheblichen Einfluß auf die deutsche und internationale Mediävistik aus.