Studienarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Geschichte Europas - Neuzeit, Absolutismus, Industrialisierung, Note: 1,7, FernUniversität Hagen, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Fokus der schriftlichen Arbeit wird auf die Ansiedlung, Gründungen von Kolonien sowie auf die Entwicklung bzw. Beibehaltung der gemeinsamen kulturellen Identität von Deutschen in Georgien gelegt. Dabei sollen den Leitfragen nachgegangen werden: Was waren die Migrationsmotive der deutschen Auswanderer nach Südkaukasus? Welche Diaspora-Merkmale weisen die deutschen Kolonien in Georgien sowohl am Anfang ihrer Ansiedlung als auch am Vorabend des Ersten Weltkrieges auf? Was charakterisiert ihre kulturelle Identität in Abgrenzung zur Mehrheitsgesellschaft im Residenzland? Im ersten Kapitel werden die Gründe und Formen der Migration nach Hiebig skizziert. Darüber hinaus werden Diasporabegriff und -konzepte nach Mayer und Kokot, Diasporamerkmale nach Moosmüller sowie die Bedeutung der Ausbildung und Erhaltung von kultureller Identität in einer Diaspora nach Kokot, Moosmüller und Baumann untersucht. Dabei werden die deutschen Kolonisten als eine diasporische Gemeinschaft verstanden, die die eigene kulturelle Identität als Symbol für die Repräsentation der Diaspora sowie für die Abgrenzung von kulturell Anderen ausbildet und pflegt. Das zweiten Kapitel wird die Geschichte der Aus- und Rückwanderung der Deutschen nach Russland und zurück skizzieren. Im Anschluss wird die Ansiedlung der Deutschen im Südkaukasus im Mittelpunkt gerückt und die Gründungen von Kolonien in Georgien aufgezeigt. Dabei wird der Fokus auf die Auswanderungsgründe sowie auf die Entwicklung von wirtschaftlichen-, sozialen-, gesellschaftlichen und kulturellen Leben der Deutschen im 19ten Jahrhundert gelegt. Das dritte Kapitel wird sich der, ab dem Jahr 1906 in Tiflis verlegten Zeitschrift ¿Kaukasische Post¿ widmen, die auch als Quellenmaterial dienen wird. Nach einer kurzen geschichtlichen Vorstellung der Zeitung, wird anhand der Zeitungsbeiträge die Selbstwahrnehmung der Deutschen als Minderheitsgesellschaft in Georgien hinterfragt. Es soll aufgezeigt werden, welche kulturellen und religiösen Praxen in den Kolonien gelebt und welche sozialen Netzwerke aufrechterhalten wurden. Anhand der dargelegten Forschungsstande bezüglich der Migrations- und Diasporaforschung, mithilfe der Geschichte der deutschen Auswanderer in Russland und im Südkaukasus und nicht zuletzt mittels von Berichten aus der Kaukasischen Post soll im Anschluss ein zusammenfassendes Fazit im vierten Kapitel gezogen und die Leitfragen beantwortet werden.
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