Cassel 1913. Die prosperierende Großstadt begeht ihre 1000-Jahrfeier mit einem opulenten Festprogramm. Dieses wird begleitet von einer Kunstausstellung, wie sie bis dahin noch nicht zu sehen war: Im Orangerieschloss sind vom 5. Juni bis zum 1. September auf der "Deutschen Kunstausstellung Cassel 1913" fast 850 Werke - Gemälde, Skulpturen, Aquarelle, Druckgraphik, Zeichnungen - von 301 lebenden Künstlern zu sehen. Zu ihnen gehören die 'Gefragtesten' der Zeit wie Carl Bantzer, Max Beckmann, Lovis Corinth, August Gaul, Hermann Hahn, Adolf von Hildebrand, Adolf Hölzel, Leopold von Kalckreuth, Käthe Kollwitz, Max Liebermann, Richard Müller, Hans Olde, Emil Orlik, Max Slevogt, Franz von Stuck, Hans Thoma, Wilhelm Trübner, Heinrich Vogeler. Ausländische Künstler und die modernsten Gruppierungen wie "Der Blaue Reiter" oder "Die Brücke" werden allerdings nicht berücksichtigt. Diese bedeutende Ausstellung gibt einen guten Überblick über das akademisch geprägte Kunstschaffen der Zeit, wobeidie etablierten 'Modernen' und einige der 'Avantgardisten' einbezogen sind. Cassel wird auf der Landkarte renommierter Kunststädte Deutschlands - Berlin, Dresden, Düsseldorf, Karlsruhe, Mannheim, München, Stuttgart, Weimar - wieder deutlich sichtbar. Im ersten Band untersucht der Autor die Entstehung der Ausstellung, die Zusammensetzung der Teilnehmer und die vertretenen Stilrichtungen, die Gestaltung und die Verkäufe aus der Ausstellung. Er kommt zu dem Schluss, dass Cassel erneut - nach einem Höhepunkt in der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts - auf den Weg zur Kunstmetropole aufbricht. Dieser Aufbruch wird jedoch ein Jahr später durch den 1. Weltkrieg gestoppt. Ein Ausblick auf die weitere Entwicklung schließt den Band ab. Im zweiten Band wird, den Nummern des Katalogs und der Säle folgend, ein 'Rundgang' durch die Ausstellung ermöglicht: Fast 300 Werke werden in kleinformatigen Abbildungen gezeigt, wobei Fundstellen, Hinweise auf Abbildungen sowie überwiegend zeitgenössische Kommentare zusammengestellt sind. Von weiteren 150 Werken konnten keine Abdruckgenehmigungen eingeholt werden, sie liegen beim Autor als Scans vor.
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