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Diese kleine Literaturgeschichte verfolgt weder philosophische noch philologische Absichten. Sie ist nichts als der Versuch einer kurzen, volkstümlichen, lebendigen Darstellung der deutschen Dichtung. Die Dichtung eines Volkes beruht auf dem Eigentümlichsten, was ein Volk haben kann: seiner Sprache. In diesem Sinne wird und soll sie immer »völkisch« sein. Die deutsche Dichtung ist vergleichbar einem Baum, der tief in der deutschen Erde wurzelt, dessen Stamm und Krone aber den allgemeinen Himmel tragen hilft. Es gibt eine deutsche Erde. Der Himmel ist allen Völkern gemeinsam. Blüten vom Baum…mehr

Produktbeschreibung
Diese kleine Literaturgeschichte verfolgt weder philosophische noch philologische Absichten. Sie ist nichts als der Versuch einer kurzen, volkstümlichen, lebendigen Darstellung der deutschen Dichtung. Die Dichtung eines Volkes beruht auf dem Eigentümlichsten, was ein Volk haben kann: seiner Sprache. In diesem Sinne wird und soll sie immer »völkisch« sein. Die deutsche Dichtung ist vergleichbar einem Baum, der tief in der deutschen Erde wurzelt, dessen Stamm und Krone aber den allgemeinen Himmel tragen hilft. Es gibt eine deutsche Erde. Der Himmel ist allen Völkern gemeinsam. Blüten vom Baum der deutschen Dichtung mögen vom Wind da- und dorthin getragen werden. Zu Früchten reifen werden nur die, die am Baum bleiben. Sie werden im Herbst geerntet werden, und im Schatten des Baumes wird ein ganzes Volk sich an ihnen erquicken. (Aus der Einführung)
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Autorenporträt
Klabund (eigentlich Alfred Henschke 1890-1928), deutscher Dichter, Dramatiker, Lyriker, Erzähler zwischen Impressionismus und Expressionismus. Sein Werk war, da stark erotisch oder pazifistisch, häufigen Anfeindungen ausgesetzt. Alfred Henschke war der Sohn eines Apothekers. Nach dem Abitur, das er 1909 am Humanistischen Friedrichsgymnasium in Frankfurt (Oder) bestand, studierte er erst Chemie und Pharmazie in München, wechselte jedoch bald zu Philosophie, Philologie und Theaterwissenschaften in München, Berlin und Lausanne. 1912 brach er das Studium ab. Ein erster Band mit Gedichten erschien 1913 in Berlin. Im gleichen Jahr kam der Kontakt zu Alfred Kerrs Zeitschrift »Pan« zustande; ebenso veröffentlichte er in der »Jugend« und im »Simplicissimus«. Von 1914 an war er Mitarbeiter der Zeitschrift »Die Schaubühne« (später in »Die Weltbühne« umbenannt). Den Ersten Weltkrieg begrüßte er anfangs begeistert und verfasste eine Reihe patriotischer Soldatenlieder. Zum Militär wurde Klabund wegen einer schleichenden Tuberkulose nicht eingezogen. Die Jahre bis zu seinem Tod hielt er sich häufig in Schweizer Lungensanatorien auf. In dieser Zeit begann er damit, sich mit fernöstlicher Literatur zu beschäftigen, die er in der Folge übersetzte und bearbeitete. So übertrug er Gedichte des persischen Dichters Hafis in die deutsche Sprache. Im Laufe des Krieges wandelte sich Klabund zum Kriegsgegner. Im Tessin schloss er sich einem Kreis pazifistischer deutscher Emigranten an, die eng mit dem Monte Verità von Ascona verbunden waren. 1917 veröffentlichte die Neue Zürcher Zeitung Klabunds offenen Brief an Wilhelm II. mit der Aufforderung zur Abdankung. Gegen Klabund wurde daraufhin ein Verfahren wegen Vaterlandsverrats und Majestätsbeleidigung eingeleitet. 1925 heiratete Klabund die Schauspielerin Carola Neher, mit der er eine turbulente Ehe führte. 1925 wurde Klabunds Drama »Der Kreidekreis« in Meißen uraufgeführt. Die Berliner Aufführung im selben Jahr machte das Stück zum großen Erfolg. 1928 erkrankte er bei einem Italienaufenthalt an einer Lungenentzündung, die zusammen mit seiner nie ausgeheilten Tuberkulose lebensbedrohlich wurde, und an der er kurz darauf in Davos verstarb.