Mehr als 600.000 Vereine prägen die bundesdeutsche Gegenwart. Trotzdem fehlt eine zusammenfassende Darstellung der deutschen Vereinsgeschichte. Vereine sind einerseits wesentlicher Bestandteil der Zivilgesellschaft, haben aber andererseits einen schlechten Ruf als Ort der sprichwörtlichen "Vereinsmeierei". Arnd Kluge stellt die wichtigsten Sparten der deutschen Vereinslandschaft der letzten zwei Jahrtausende vor: die Anfänge in der römischen Antike, in Mittelalter und früher Neuzeit, Impulse bürgerlicher Vereine seit dem 18. Jahrhundert, die Massenbewegung seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und die Vereinsfeindlichkeit des Nationalsozialismus und der DDR. In epochenübergreifenden Kapiteln fragt er nach ihrer Integrationskraft, dem Stadt-Land-Verhältnis, Frauen, Kindern und Jugendlichen in Vereinen und der Vereinsdemokratie. Der Autor überprüft Thesen zur Bedeutung von Vereinen für Bürgertum und Arbeiterbewegung sowie ihren Beitrag zu Nationalismus und Demokratie. Aktuelle Entwicklungen wie der Aufstieg von Bürgerinitiativen oder Fördervereinen erscheinen in ihrem historischen Zusammenhang. Es zeigt sich: Die große Zeit der Vereine ist noch längst nicht vorbei.