Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Geschichte Europa - Deutschland - 1848, Kaiserreich, Imperialismus, einseitig bedruckt, Note: 1,0, Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Veranstaltung: Hauptseminar: Der kleindeutsche Nationalstaat: deutsche Polenpolitik, 39 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Ungeachtet der Folgen des Ersten Weltkriegs und der Gegenwart der deutschen Republik beschreibt der deutsche Historiker Johannes Haller 1923 die `innere Nationenbildung folgendermaßen:
"Aus den alten und neuen Provinzen musste ein einheitliches Ganzes, aus Posenern, Sachsen, Westfalen und Rheinländern mussten Preußen gemacht werden. Das ist geschehen. Die preußische Beamtenschaft hat diese Aufgabe gelöst und glänzend gelöst. Nach einem Menschenalter schon war die Einheit so fest geworden, dass auch eine Revolution sie nicht mehr zu erschüttern vermochte."
Haller mag als Beispiel gelten für die teutozentrische Geschichtswissenschaft der Vor- und Nachkriegszeit mit den ihr typischen Verkennungen. Die Posener waren nicht Deutsche geworden. Und sie waren es auch bis 1918 nicht gewesen. Für die Provinz Posen ist bei relativ konstanten Zahlen zwischen 1831 und 1910 von einer polnischsprachigen Mehrheit zu sprechen.
Richtig ist die herausragende Rolle der preußischen Verwaltung am Versuch der Assimilierung der polnischsprachigen Bevölkerung in der Provinz Posen. Entscheidendes Mittel dazu sind Schul- und Sprachenpolitik.
Die vorliegende Arbeit versucht anhand der Situation in der Provinz Posen nachzuzeichnen, wie mit der Entstehung des deutschen Nationalstaats, bzw. des Nationalstaats- und Sprachenkonzepts eine polnischsprachige Minderheit erst entsteht und zum Ziel immer massiverer Eingriffe des preußischen Staates wird, der mittels der Sprachvermittlungsinstanz Schule die `Elimination dieser Minderheit betreibt.
Die Untersuchung erstreckt sich über die Jahre 1871 - 1886/87. Ziel ist es nachzuweisen, dass die aggressive Assimilierungspolitik gegenüber den Polen im Reichsgebiet nicht Ergebnis einer chauvinistisch pervertierten Großmachtpolitik unter Wilhelm II. ist, sondern angelegt in der Nationalstaatsidee selbst.
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"Aus den alten und neuen Provinzen musste ein einheitliches Ganzes, aus Posenern, Sachsen, Westfalen und Rheinländern mussten Preußen gemacht werden. Das ist geschehen. Die preußische Beamtenschaft hat diese Aufgabe gelöst und glänzend gelöst. Nach einem Menschenalter schon war die Einheit so fest geworden, dass auch eine Revolution sie nicht mehr zu erschüttern vermochte."
Haller mag als Beispiel gelten für die teutozentrische Geschichtswissenschaft der Vor- und Nachkriegszeit mit den ihr typischen Verkennungen. Die Posener waren nicht Deutsche geworden. Und sie waren es auch bis 1918 nicht gewesen. Für die Provinz Posen ist bei relativ konstanten Zahlen zwischen 1831 und 1910 von einer polnischsprachigen Mehrheit zu sprechen.
Richtig ist die herausragende Rolle der preußischen Verwaltung am Versuch der Assimilierung der polnischsprachigen Bevölkerung in der Provinz Posen. Entscheidendes Mittel dazu sind Schul- und Sprachenpolitik.
Die vorliegende Arbeit versucht anhand der Situation in der Provinz Posen nachzuzeichnen, wie mit der Entstehung des deutschen Nationalstaats, bzw. des Nationalstaats- und Sprachenkonzepts eine polnischsprachige Minderheit erst entsteht und zum Ziel immer massiverer Eingriffe des preußischen Staates wird, der mittels der Sprachvermittlungsinstanz Schule die `Elimination dieser Minderheit betreibt.
Die Untersuchung erstreckt sich über die Jahre 1871 - 1886/87. Ziel ist es nachzuweisen, dass die aggressive Assimilierungspolitik gegenüber den Polen im Reichsgebiet nicht Ergebnis einer chauvinistisch pervertierten Großmachtpolitik unter Wilhelm II. ist, sondern angelegt in der Nationalstaatsidee selbst.
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