In diesem Deutschen Namenbuch II: Ortsnamen wird der Versuch unternommen, die Grundgesamtheit aller ON möglichst vollständig zu erfassen, die im Laufe der wechselvollen deutschen Geschichte entstanden sind und heute noch existieren, nicht nur die Orte des heutigen Gebietes der Bundesrepublik Deutschland von 1949 seit der Wiedervereinigung 1990, sondern auch alle diejenigen, die innerhalb früherer Staatsgrenzen (Ostfranken, Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation, Habsburger Reich, Kaiserreich von 1871, Weimarer Republik von 1919) lagen und an eine deutsche Vergangenheit erinnern. Auf diese Weise kommen sehr viele Ortsnamen ins Spiel, die slawischen Ursprungs sind und zum Teil in Ostdeutschland sowie Österreich liegen, zu einem großen Teil aber auch in Polen (insb. Schlesien, Pommern, Westpreußen), Tschechien (Böhmen und Mähren); auch zahlreiche ON in Italien (Südtirol), in der Schweiz (alemannisch, räto-romanisch-ladinisch), in Frankreich und Belgien (Lothringen, Elsaß, Flandern) und in den Niederlanden (Friesland) sowie Dänemark (Schleswig). In der 1. Strophe des Deutschlandliedes Hoffmann von Fallerslebens sind diese einst weit überspannten Grenzen mit Gewässern markiert: Von der Maas bis an die Memel von der Etsch bis an den Belt. Neben der möglichst vollständigen Erfassung ist die Deutung der ON das Ziel dieses zweibändigen Werkes. Dabei war der Abgleich mit dem Deutschen Namenbuch I: Personennamen in vier Bänden (S. G. Schoppe, Hamburg 2023) sehr hilfreich, zahlreiche Ansiedlungen nach ihren Gründernamen zu identifizieren.