Warum ist es so kompliziert, Deutscher zu sein? Gibt es überhaupt noch eine deutsche Identität? Warum tun wir uns mit unseren nationalen Symbolen, Feiertagen und Denkmälern so schwer? Wie kommt es, daß der Lokalpatriotismus vieler Deutscher ihren Nationalstolz oftmals überwiegt? Daß nur die Alten und die ganz Jungen aus Ost- und Westdeutschland ein gemeinsames Selbstverständnis entwickelt haben? Diesen Fragen spürt Ulrich Wickert nach und macht deutlich, wie wichtig es ist, "eine im besten Sinne selbstbewußte Nation zu werden, um den Nationalstolz nicht den Deutschtümlern zu überlassen."
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 24.11.1997ff.
DEUTSCHLAND. Wohin führt der Weg, der in die Zukunft führt und schwierig ist? Das erklärt Ulrich Wickert in seinem neuesten Buch. Es gibt dazu allerlei zu sagen, was, kann man ebendort nachlesen. Auch wer schon was dazu gesagt hat oder in irgendeiner Weise zu berücksichtigen ist. Wir wollen da nicht ins Detail gehen, das hat der Autor schon getan. Hier nur ein kurzer Überblick. Laut Sachregister sind hauptmaßgeblich bei der Behandlung dieser nicht ganz unbeträchtlichen Frage (naturgemäß in alphabetischer Reihenfolge): Konrad Adenauer, Ludwig van Beethoven, Otto von Bismarck, Willy Brandt, Michel Friedman, Friedrich der Große, Joachim Gauck, Charles de Gaulle, Daniel Jonah Goldhagen, Hermann der Cherusker, Roman Herzog, Theodor Heuss, Adolf Hitler, Helmut Kohl, Jean-Marie Le Pen, Oskar Lafontaine, Martin Luther, François Mitterrand, Napoleon I., Ernst Nolte, Wolfgang Schäuble, Oskar Schindler, Helmut Schmidt, Richard Schröder, Hans Tietmeyer und schließlich Richard von Weizsäcker. Gesamtsieger ist Adolf Hitler mit 13 Nennungen im Sachregister, darunter eine mit "ff."-Prädikat, den zweiten Platz belegt Helmut Kohl (11 Nennungen, ein "f.", ein von-bis), dritter wurde Otto von Bismarck (8 Erwähnungen ohne Prädikat), der damit Richard von Weizsäcker (7 Nennungen, zwei ffs) und Michel Friedman (ebenfalls 7 Nennungen, jedoch nur ein ff) noch einmal in die Schranken gewiesen hat, wenn auch knapp. Insgesamt konnten in diesem Wickert nur wenige Konkurrenten das begehrte ff-Prädikat erreichen. Weit abgeschlagen wurden Theo Sommer (1), Liselotte v. d. Pfalz (1), Sören Lange Nielsen (1) Prinz Genji (1) und Geheimrat Goethe (1). Gerhard Schröder, Achim Menzel, Heide Simonis und Durs Grünbein müssen als vernichtet gelten (alle 0). (Ulrich Wickert: Deutschland auf Bewährung. Der schwierige Weg in die Zukunft. Hoffmann und Campe, Hamburg 1997. 336 Seiten, 39,80 Mark.) V.Z.
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DEUTSCHLAND. Wohin führt der Weg, der in die Zukunft führt und schwierig ist? Das erklärt Ulrich Wickert in seinem neuesten Buch. Es gibt dazu allerlei zu sagen, was, kann man ebendort nachlesen. Auch wer schon was dazu gesagt hat oder in irgendeiner Weise zu berücksichtigen ist. Wir wollen da nicht ins Detail gehen, das hat der Autor schon getan. Hier nur ein kurzer Überblick. Laut Sachregister sind hauptmaßgeblich bei der Behandlung dieser nicht ganz unbeträchtlichen Frage (naturgemäß in alphabetischer Reihenfolge): Konrad Adenauer, Ludwig van Beethoven, Otto von Bismarck, Willy Brandt, Michel Friedman, Friedrich der Große, Joachim Gauck, Charles de Gaulle, Daniel Jonah Goldhagen, Hermann der Cherusker, Roman Herzog, Theodor Heuss, Adolf Hitler, Helmut Kohl, Jean-Marie Le Pen, Oskar Lafontaine, Martin Luther, François Mitterrand, Napoleon I., Ernst Nolte, Wolfgang Schäuble, Oskar Schindler, Helmut Schmidt, Richard Schröder, Hans Tietmeyer und schließlich Richard von Weizsäcker. Gesamtsieger ist Adolf Hitler mit 13 Nennungen im Sachregister, darunter eine mit "ff."-Prädikat, den zweiten Platz belegt Helmut Kohl (11 Nennungen, ein "f.", ein von-bis), dritter wurde Otto von Bismarck (8 Erwähnungen ohne Prädikat), der damit Richard von Weizsäcker (7 Nennungen, zwei ffs) und Michel Friedman (ebenfalls 7 Nennungen, jedoch nur ein ff) noch einmal in die Schranken gewiesen hat, wenn auch knapp. Insgesamt konnten in diesem Wickert nur wenige Konkurrenten das begehrte ff-Prädikat erreichen. Weit abgeschlagen wurden Theo Sommer (1), Liselotte v. d. Pfalz (1), Sören Lange Nielsen (1) Prinz Genji (1) und Geheimrat Goethe (1). Gerhard Schröder, Achim Menzel, Heide Simonis und Durs Grünbein müssen als vernichtet gelten (alle 0). (Ulrich Wickert: Deutschland auf Bewährung. Der schwierige Weg in die Zukunft. Hoffmann und Campe, Hamburg 1997. 336 Seiten, 39,80 Mark.) V.Z.
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